09.02.2012, 16:52 Uhr

Frankreich am Stromlimit – Deutschland hilft mit Strom aus

Münster / Paris – Die kalten Wintertage lassen in Frankreich die Stromnachfrage und die Strompreise kräftig steigen. Trotz der hohen Zahl an Atomkraftwerken reichen die Stromkapazitäten zur Deckung der Nachfrage derzeit im französischen Nachbarland nicht aus. Gestern erreichte die französische Stromnachfrage einen Spitzenwert von 101.700 MW Kraftwerksleistung und übertraf den bisherigen Rekordwert von 100.500 MW. An der Strombörse EPEX in Paris musste heute am Spotmarkt für französischen Strom in der Zeit zwischen 9 und 10 Uhr der Rekordwert von 1.938 Euro für die MWh bezahlt werden. In Deutschland stieg der Preis ebenfalls, aber dank Wind- und Solareinspeisung lag der Tages-Spitzenwert zwischen 18 und 19 Uhr mit 169,90 Euro je MWh deutlich darunter.

Derzeit leistet Deutschland weiterhin Stromhilfe für den französischen Nachbarn. So wurden die Übertragungskapazitäten nach Frankreich erhöht, um mehr Strom nach Frankreich liefern zu können. "Die Kapazitäten der Kuppelstellen zur Stromübertragung zwischen Frankreich und Deutschland wurden um 300 MW erhöht," so ein Sprecher der EPEX-Strombörse in Paris. Dies habe zur Preissenkung am französischen Strommarkt beigetragen. So fällt der französische Strompreis zur Lieferung für morgen, 10.02.2012 zwischen 9 und 10 Uhr auf 605 Euro pro MWh.


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