15.03.2012, 11:56 Uhr

Fukushima: Hohe Strahlung verhindert Reparaturarbeiten

Münster - Trotz des Jahrestags war es zuletzt um die Ruine des zerstörten Kernkraftwerks Fukushima 1 in Japan still geworden. Ein Jahr nach der verheerenden Katastrophe hat der Betreiber Tokyo Electric Power nun erstmals Arbeiter in die Gebäude der havarierten Reaktoren 2 und 3 geschickt, um die Druckkammern auf Schäden zu untersuchen. Nach Angaben des Unternehmens wurden dafür sechs Arbeiter abgestellt. Diese stellten nach dem Öffnen der Tür zur Druckkammer im Reaktor 2 eine Strahlung von 160 Millisievert pro Stunde (160.000 Mikrosievert) fest. Im Reaktor drei ist die Tür zur Druckkammer dagegen beschädigt und konnte nicht geöffnet werden, die Strahlung erreicht hier einen Wert von 75 Millisievert pro Stunde (75.000 Mikrosievert). Den Vorgaben zufolge dürfen die Arbeiter nur einer Strahlenbelastung von 250 Millisievert pro Stunde (250.000 Mikrosievert) ausgesetzt werden. Zum Vergleich: In Deutschland beträgt die natürliche Strahlenbelastung im Durchschnitt 0,02 Mikrosievert pro Stunde.

Roboter sollen Reparaturen vornehmen

Tepco kündigte an, dass vorerst keine Arbeiter für die Inspektion der Reaktoren eingesetzt werden sollen, da die Strahlenbelastung zu hoch sei. Vielmehr will das Unternehmen auf Roboter setzen, die die notwendigen Arbeiten übernehmen sollen. Die Überprüfung der Druckkammern ist notwendig, um mögliche Lecks zu reparieren, so dass die Reaktoren vollständig mit Wasser gefüllt und die geschmolzenen Brennelemente entfernt werden können.

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© IWR, 2012