18.06.2012, 15:47 Uhr

Premiere nach Fukushima - Japanisches AKW geht wieder ans Netz

Tokio, Japan - Die japanische Regierung hat beschlossen, zwei Reaktoren des Kernkraftwerks Oi an der Westküste der Hauptinsel Honshu wieder anzufahren. Wie das japanische Atomforum JAIF mitteilt, hat der Chef des Kraftwerks-Betreibers Kansai Electric Power, Makoto Yagi, erklärt, dass der Reaktor Nr. 3 im Zeitraum vom 8. bis zum 24. Juli wieder seine volle Leistung erbringen wird. Die mehr als 50 japanischen Kernkraftwerke mit einer Leistung von etwa 50.000 MW waren nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima im März 2011 restlos vom Netz gegangen. Der Entscheidung, eines der Kraftwerke wieder anzufahren, war ein Gespräch des japanischen Premierministers Yoshihiko Noda mit dem Gouverneur der Präfektur Fukui, Issei Nishikawa, vorausgegangen. Dieser hatte einer Wieder-Inbetriebnahme zugestimmt, da die Regierung für die Sicherheit dieses Projektes bürge. So reiste auch der Vize-Industrieminister Seishu Makino zur Leitstelle des Reaktors, um sich von der Sicherheit des Wiederanfahr-Prozesses zu überzeugen.

Widerstand regt sich

Lokal-Politiker haben sich gegen die Entscheidung der Regierung gestellt. Eine Gruppe von 73 amtierenden und ehemaligen Bürgermeistern hat in einer Stellungnahme der Regierung vorgeworfen, dass die Wieder-Inbetriebnahme nur provisorischen Sicherheitskriterien unterworfen ist. Sie fordern stattdessen ein grundlegendes nukleares Sicherheitskonzept.

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© IWR, 2012