08.11.2012, 15:43 Uhr

Bundestag berät Markt-Transparenzstelle – Preisvergleich beim Sprit wird einfacher

Berlin - Der Deutsche Bundestag berät heute über das so genannte "Markttransparenzstellengesetz". Künftig müssen demnach alle Tankstellenbetreiber dem Kartellamt ihre aktuellen Kraftstoffpreise zur Verfügung stellen. Das Kartellamt stellt diese Daten privaten Onlineportalen zur Verfügung, so dass sich die Autofahrer besser über die aktuellen Kraftstoffpreise informieren können. Der ursprüngliche Plan, von den Mineralölkonzernen auch die Einkaufspreise und -mengen für Kraftstoffe einzufordern, wurde allerdings wieder fallengelassen. Das Gesetz betrifft aber nicht nur die Spritpreise, sondern auch die Preisentwicklungen bei Strom und Gas.

Besserer Wettbewerb auf dem Kraftstoffmarkt

Die Einrichtung einer Markttransparenzstelle beim Bundeskartellamt ist nach Ansicht des ADAC ein wichtiger Beitrag und das richtige Mittel, den Wettbewerb auf dem deutschen Kraftstoffmarkt zugunsten der Verbraucher wesentlich zu verbessern. Der Bundestag erfüllt damit eine wichtige Forderung des ADAC in der Benzinpreisdiskussion. Mit der geplanten neuen Online-Plattform wird die Grundlage dafür geschaffen, dass sich die Autofahrer laufend über die aktuellen Kraftstoffpreise an Tankstellen in ihrem Umfeld informieren können. "Gut informierte und preisbewusste Verbraucher sind ein wichtiger Faktor für einen besseren Wettbewerb auf dem Kraftstoffmarkt", erklärt ADAC Präsident Peter Meyer dazu.

Benzinpreise in Echtzeit per PC, SmartPhone oder Navi checken

Der wirtschafts- und energiepolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe, Dr. Georg Nüßlein, erklärte: "Mit dem Markttransparenzstellengesetz schaffen wir Transparenz bei der Entwicklung der Strom-, Gas- und Spritpreise, Zudem besteht die Möglichkeit, eventuellem Marktmissbrauch einen Riegel vorzuschieben. Besonders für Autofahrer wurde der ursprüngliche Gesetzentwurf der Bundesregierung auf Initiative der CSU-Landesgruppe klar verbessert: Tankstellenbetreiber müssen künftig alle Spritpreisänderungen an das Bundeskartellamt melden, das die Daten privaten Onlineportalen zur Verfügung stellt. So können die Autofahrer alle Benzinpreise an allen Tankstellen bundesweit online und in Echtzeit abrufen - sei es am PC, über eine Smart Phone-App oder über das Navigationssystem im Auto. Das schafft eine Vergleichsmöglichkeit und erhöht den Preisdruck auf die Anbieter."


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