14.03.2013, 08:25 Uhr

Manz: Umsatzeinbruch und hohe Kosten im Solargeschäft

Reutlingen – Der Maschinenbauer Manz hat die vorläufigen Geschäftszahlen für das Jahr 2012 veröffentlicht. Dabei fielen die Ergebnisse in den einzelnen Geschäftsbereichen sehr unterschiedlich aus. In den Geschäftsbereichen Display und Battery verzeichnete das Unternehmen deutliche Zuwachsraten. Die Situation auf dem Photovoltaikmarkt gestaltete sich dagegen weiterhin schwierig. Entsprechende Umsatzausfälle, die die Manz AG im Geschäftsbereich Solar verzeichnete, konnten nur teilweise durch die positive Entwicklung der anderen Geschäftsbereiche ausgeglichen werden. Insgesamt verbuchte die Manz AG jedoch einen Umsatzrückgang um 23,5 Prozent von 240,5 Mio. Euro auf 184,1 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von -30,7 Mio. Euro (Vorjahr: 3,1 Mio. Euro) ist stark durch einmalige Sondereffekte in Höhe von rund 17 Mio. Eruo belastet, die fast ausschließlich aus dem Bereich der kristallinen Photovoltaik resultieren. Diese Sondereffekte haben ihren Ursprung hauptsächlich in der Abwertung von Lagermaschinen und aktivierten Entwicklungsleistungen sowie in Forderungsausfällen chinesischer Kunden. Das Vorsteuerergebnis (EBT) liegt bei -32,4 Mio. Euro (Vorjahr: 2,2 Mio. Euro).

Signifikantes Upside-Potenzial im Solarbereich

Dieter Manz, Vorstandsvorsitzender und Gründer der Manz AG, kommentiert: "Wir haben ein sehr ereignisreiches Geschäftsjahr 2012 hinter uns. Unser Gesamtergebnis ist zwar ganz wesentlich durch die sehr widrigen Marktbedingungen in der Solarindustrie sowie erhebliche Sondereffekte im Bereich der kristallinen PV beeinflusst. Allerdings haben sich unser umfassendes technologisches Portfolio, die strategisch diversifizierte Ausrichtung unseres Unternehmens und der branchenübergreifende Technologietransfer als erfolgreich und richtig erwiesen. Sowohl der Geschäftsbereich Display als auch der im letzten Jahr neu geschaffene Bereich Battery haben sich äußerst zufriedenstellend entwickelt. Eine Entwicklung, die sich auch zu Jahresbeginn weiter fortgesetzt hat. Auch wenn wir, wie bereits zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres erwartet, in 2012 insgesamt hinter der anfänglichen Prognose zurückgeblieben sind, rechnen wir für 2013 bei einem derzeitigen Auftragsbestand von rund 128 Mio. Euro mit einem zweistelligen Umsatzwachstum und sehen damit deutliche Chancen unsere Ertragskraft wieder nachhaltig zu steigern. Mit einem Anteil am Auftragsbestand des Bereichs Solar von derzeit nur noch knapp 5 Prozent birgt die weitere Entwicklung der Solarindustrie dabei ein signifikantes Upside-Potenzial."

Photovoltaik: Gerüstet für nächste Investitionswelle

Durch die konsequente Entwicklung der nächsten Generation von Maschinen für die Herstellung von kristallinen Solarzellen und Dünnschichtsolarmodulen wurde zwar einerseits das Gesamtergebnis des Geschäftsjahres 2012 erheblich belastet, andererseits konnte dadurch die Wettbewerbssituation gestärkt werden. Manz hat die Maschinen für die nächste Investitionswelle der Solarindustrie fertig entwickelt und sieht daher sehr gute Chancen, von dieser zu profitieren.

Batterie-Sparte wächst am schnellsten

Erneut überzeugen konnte im vergangenen Geschäftsjahr 2012 der Geschäftsbereich Display. Hier profitiert die Manz AG von der zunehmenden Integration berührungsempfindlicher Displays in eine steigende Anzahl von Endprodukten sowie der weltweit boomenden Nachfrage nach Tablet-Computern und Smartphones. Der Umsatz erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr von 98,5 Mio. Euro um 12,9 Prozent auf 111,3 Mio. Euro. Die größte Wachstumsrate erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr der Bereich Battery mit Produktionsanlagen zur Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien für die Automobilindustrie und stationäre Stromspeicher. Der Umsatz konnte hier deutlich um 52,7 Prozent auf 14,5 Mio. Euro gesteigert werden (Vorjahr: 9,5 Mio. Euro). Der Geschäftsbereich Solar hingegen verzeichnete aufgrund der anhaltenden Investitionszurückhaltung in der Solarbranche deutliche Umsatzeinbußen. So sank der Umsatz von 72,6 Mio. Euro im Vorjahr um 77,5 Prozent auf 16,4 Mio. Euro. Die anhaltende Schwäche der Solarindustrie im Gesamtjahr 2012 war somit auch ausschlaggebend für das negative operative Gesamtergebnis der Gruppe, welches durch die ebenfalls in der Krise der Solarindustrie begründeten Sondereffekte noch verstärkt wurde.


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