21.06.2013, 16:42 Uhr

Studie: Energiewende in der Schweiz zahlt sich aus

Zürich - Was kostet die Energiewende? Ebenso wie in Deutschland wird diese Frage auch in der Schweiz kontrovers diskutiert. Die Schweizerische Energie Stiftung (SES) hat sich damit beschäftigt, wie teuer die Alternative, also die Abkehr von der Energiewende, wäre. Anhand der zwei energiepolitischen Szenarien „Weiter wie bisher“ und „Neue Energiepolitik“ hat die SES einen Kostenvergleich vorgenommen und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die Kosten einer Nicht-Wende höher liegen als die der tatsächlichen Energiewende.

Energiewende lohnt sich auch finanziell

Für die Schweiz soll laut der Studie „Kosten der (Nicht-)Energiewende“ ein Umstieg auf erneuerbare Energien spätestens im Jahr 2040 profitabel werden. Bei der Berechnung sind die Macher der Studie jedoch nur von moderaten Ölpreissteigerungen ausgegangen. Für wahrscheinlicher wird gehalten, dass der Ölpreis viel schneller auf bis zu 210 Dollar pro Barrel im Jahr 2050 steigt. Falls dieser Fall eintritt, könnte sich die Energiewende für die Schweiz schon ab 2020 als lohnenswert erweisen. Neben den Kosteneinsparungen sollen außerdem indirekte Effekte weitere Impulse für die schweizerische Wirtschaft liefern. Das Geld, das im „Weiter wie bisher Szenario“ für den Import von Energieträgern ins Ausland fließen würde, könnte durch die Energiewende in der Schweiz gehalten werden. Die etwa 7 Mrd. Euro, die so bis 2050 anfallen, würden durch Investitionen in erneuerbare Energien große Wertschöpfungs- und Arbeitsplatzpotentiale im Land entfalten, so die Studie.

Der Schweizer Strommarkt

Schon jetzt bezieht die Schweiz den größten Teil ihrer Energie aus erneuerbarer Wasserkraft (54 Prozent im Strom-Mix). Nach der Wasserkraft spielt Atomenergie bei der Stromversorgung mit 41 Prozent die größte Rolle. Der Rest wird hauptsächlich durch konventionelle Kraftwerke abgedeckt. Nach dem Reaktorunglück in Fukushima gab die Schweiz in ihrer Energiestrategie 2050 bekannt, aus der Atomenergie aussteigen zu wollen. 2034 soll voraussichtlich das Letzte der fünf Atomkraftwerke vom Netz genommen werden. Um den Atomausstieg zu kompensieren, soll vor allem die Solarenergie stark ausgebaut werden. Aber auch Wind- und Geoenergie sollen an Bedeutung gewinnen.

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