Italienische Mafia nutzt Windparks zur Geldwäsche
Münster - Die italienische Mafia investiert zunehmend in erneuerbare Energie, insbesondere in Windparks. Dies teilte die europäische Polizeibehörde Europol in ihrem Bericht zur Einschätzung der Bedrohung durch das organisierte Verbrechen in Italien mit. Demnach sind Investitionen in diesem Bereich nicht nur aufgrund von Subventionen und Steuervorteilen attraktiv. Projekte in erneuerbare Energien stellen laut Europol zudem eine gute Möglichkeit für kriminelle Organisationen dar, dass illegal beschaffte Geld durch legale Unternehmensstrukturen zu waschen.
Fahnder beschlagnahmen 1,3 Mrd. Euro
Ein wichtiger Schlag gegen die kriminellen Geschäfte mit erneuerbarer Energie ist den italienischen Anti-Mafia-Fahndern der DIA jedoch bereits gelungen. Insgesamt wurden dieses Jahr 1,3 Mrd. Euro vom sizilianischen Unternehmer Vito Nicastri endgültig beschlagnahmt. Nicastri wird in Italien als „König des Windes“ bezeichnet, da er zu einem Großteil seines Vermögens durch Windparks gekommen ist. Gegenüber der Welt berichtete die DIA, dass davon ausgegangen wird, dass Nicastri gute Verbindungen zum derzeitigen Boss der Cosa Nostra, Matteo Messina Denaro, unterhält. Für die Beteiligung der Mafia an diesen Projekten spricht, dass Nicastri es geschafft hat, in unmittelbarer Nähe zum vermuteten Aufenthaltsort des untergetauchten Mafiabosses vom einfachen Elektriker zum erfolgreichen Unternehmer aufzusteigen. DIA-Chef de Felice erklärte gegenüber der Welt, dass es in Italien normalerweise unmöglich ist, in einer Gegend, in der ein Boss wie Denaro lebt, größere Geschäfte ohne die Zustimmung und Beteiligung der Mafia zu betreiben.
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© IWR, 2013