Autofahrer warten weiter auf Tankstellen-App
Bonn – Der moderne Mensch nutzt die vielfältigen Angebote von Smartphone-Apps immer intensiver: Nachrichten lassen sich schnell und kostengünstig austauschen, Informationen zu Wetter, Bus und Bahn abrufen, touristische Sehenswürdigkeiten unkompliziert erkunden oder Preise unterwegs vergleichen. Auch für Autofahrer sollten ursprünglich bereits Mitte Juli Echtzeitdaten für Spritpreis-Apps zur Verfügung stehen, welche die Preisentwicklung an den rund 14.000 deutschen Tankstellen darstellen. Allerdings verzögert sich der Start der Markttransparenzstelle (MTS) des Bundeskartellamts aus technischen Gründen.
BMWi macht Druck
Wie der Bundesverband der freien Tankstellen (BFT) am Mittwoch mitteilte, läuft die Umsetzung der MTS bei den Mitgliedern des Verbandes aufgrund der Verfügbarkeit der elektronischen Systeme sehr schleppend. Eine manuelle Eingabe lehnt der Verband aus Kostengründen ab. Bereits Mitte Juli diesen Jahres forderte Dr. Bernhard Heitzer, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium (BMWi), den BFT in einem Schreiben dazu auf, seine Mitglieder bei technischen Problemen zu unterstützen und diese auf die gesetzliche Verpflichtung zur Veröffentlichung der Daten hinzuweisen. Dabei nennt Heitzer das große Interesse der Verbraucher und deren Verständnislosigkeit für die Verzögerungen als wichtigen Grund für eine schnelle Umsetzung und Beseitigung der Schwierigkeiten.
Ziel: Mehr Wettbewerb und sinkende Spritpreise
An die sogenannte Markttransparenzstelle beim Bundeskartellamt müssen Mineralölunternehmen künftig innerhalb von fünf Minuten Spritpreisänderungen weitergeben. Die Daten gibt die Meldestelle dann kostenlos an Verbraucher-Informationsdienste weiter, die Apps für Smartphones oder Anwendungen für Navigationssysteme anbieten können. Die Bundesregierung erhofft sich von dieser zusätzlichen Transparenz mehr Wettbewerb unter den Tankstellen und in der Folge günstigere Preise für die Autofahrer.
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