12.08.2013, 16:24 Uhr

Tankstellen-App: Transparente Benzinpreise noch vor der Bundestagswahl

Bonn – Die lang ersehnte Erlösung vieler Autofahrer im Dschungel der Benzinpreise an den rund 14.000 Tankstellen in Deutschland soll bald kommen. Das Bundeskartellamt will laut Informationen der „Welt“ am Wochenanfang genaue Termine und Details für die Markttransparenzstelle bekannt geben, die die Basis für zukünftige Spritpreis-Angaben der Tankstellen in Echtzeit als App oder im klassischen Web darstellen können. Im September soll dann die Testphase beginnen und erste Daten an Benzinpreis-App-Anbieter wie dem ADAC gesendet werden.

Testbetrieb ab September

Ursprünglich sollte das Portal bereits in den Sommermonaten zur Ferienzeit an den Start gehen, was sich aufgrund von technischen Gründen bei einigen Tankstellen bislang verzögerte. Demnach war eigentlich vorgesehen, die Erfassung der Daten der Tankstellen bis zum 1. August abgeschlossen zu haben. Aktuell geht das Kartellamt davon aus, dass die restlichen Angaben bis Ende des Monats vorliegen dürften. Neben dem Sammeln der Tankstellendaten bewerben sich zeitgleich Verbraucherinformationsdienste beim Kartellamt, um diese Preisdaten zu nutzen und sie an die Verbraucher weiterleiten zu können. Nach Abschluss dieser Verfahren wird dann der Testbetrieb aufgenommen.

Bundeswirtschaftsministerium macht Druck

Dass die Bunderegierung ein reges Interesse in der Umsetzung dieses Verbraucherdienstes haben dürfte, liegt auf der Hand, denn ein zufriedener Verbraucher ist ein zufriedener Wähler. So forderte bspw. Mitte Juli Dr. Bernhard Heitzer, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium (BMWi), den Bundesverband der freien Tankstellen in einem Schreiben dazu auf, seine Mitglieder bei technischen Problemen zu unterstützen und diese auf die gesetzliche Verpflichtung zur Veröffentlichung der Daten hinzuweisen.

Ziel: Mehr Wettbewerb und sinkende Spritpreise

An die Markttransparenzstelle beim Bundeskartellamt müssen Mineralölunternehmen künftig innerhalb von fünf Minuten Spritpreisänderungen weitergeben. Die Daten gibt die Meldestelle dann an Verbraucher-Informationsdienste weiter, die Apps für Smartphones oder Anwendungen für Navigationssysteme anbieten können. Die Bundesregierung erhofft sich von dieser Transparenz mehr Wettbewerb unter den Tankstellen und in der Folge günstigere Preise für die Autofahrer.

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