Minimalkonsens bei UN-Klimakonferenz in Warschau
Warschau – Am Samstag endete die Klimakonferenz in Warschau wie so viele Klimakonferenzen zuvor: Ohne richtungsweisende Ergebnisse. Allerdings konnten einige Kompromisse während der Verhandlungen erzielt werden.
Wie Spiegel Online am späten Samstagabend berichtete, konnten sich die Teilnehmer der Konferenz immerhin auf vier Punkte einigen. So wurde nach Aussage des deutschen Delegierten Karsten Sach ein Fahrplan für die Verhandlungen im Jahr 2015 in Paris erstellt. Diese sollen einen Welt-Klimavertrag zum Ziel haben der die Ziele zur Reduktion des CO2-Ausstoßes festlegt. Damit soll das Zwei-Grad-Ziel noch erreicht werden.
Weiterhin nur Kompromisse im Klimaschutz
Zusätzlich werden Industrieländer ab 2020 jährlich 100 Milliarden US-Dollar bereitstellen, um Schäden durch extreme Wetterphänomene in Entwicklungsstaaten zu kompensieren. Dafür wurde eine Arbeitsgruppe beschlossen, welche die Rahmenbedingungen des „loss and damage“-Fonds ausarbeiten soll. Laut eigenen Berichten der UN haben unter anderem bereits die EU, die USA, Norwegen, Schweden und Deutschland Angaben zur konkreten Höhe der Einzahlungen gemacht. Bisher existierten bereits sechs Fonds, die Länder haben nun zugestimmt, ihre Einzahlungen nach oben anzupassen. „Wir haben entscheidende Fortschritte gemacht. Aber wir müssen anerkennen, dass mehr extreme Wetterphänomene beobachtet werden und die armen Länder bereits den Preis dafür zahlen“ sagte Christiana Figueres, Generalsekretärin der UN-Klimakonferenz (UNFCCC). Darüber hinaus wurde der Entschluss gefasst, besonders in Entwicklungsländern durch die Reduzierung der Waldabholzung CO2-Emissionen einzusparen.
Ein weiterer wichtiger Entschluss ist die Aufhebung der Trennung der Länder in Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländer. Der internationale Klimavertrag soll ab 2015 für alle Staaten gleichermaßen gelten. Auch die Entwicklungs- und Schwellenländer müssen bis dahin Vorschläge für die Beschränkung ihrer CO2-Emissionen vorlegen. Bisher galt für diese Länder eine Vorrangstellung der Wirtschaft gegenüber Klimaschutzzielen.
Im Vergleich zur Klimakonferenz in Kopenhagen 2009 ist dies ein einigermaßen erfreulicher Abschluss für die diesjährige Konferenz. Dennoch bleiben die Ergebnisse wieder einmal deutlich hinter den Erwartungen der Öffentlichkeit zurück.
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