Siemens steigt mit chinesischem Autoriesen wieder in die Elektromobilität ein
Peking – Der deutsche Technologiekonzern Siemens steigt wieder groß in das Geschäft mit der Elektromobilität ein. Dafür hat Siemens mit einem der größten chinesischen Automobilhersteller, der Beijing Automotive Industry Holding Co. Ltd. (BAIC), ein Joint Venture gebildet.
In dem neuen Gemeinschaftsunternehmen sollen für den chinesischen Automobilmarkt neue umweltfreundliche Antriebslösungen entwickelt und produziert werden. Dies verkündete Siemens Unternehmen am Rande der 13. Internationalen Pekinger Automobil-Ausstellung 2014.
Jährlich mehr als 100.000 Antriebssysteme geplant
Das Joint Venture mit Namen „Beijing Siemens Automotive E-Drive System Co. Ltd.“ wird Komponenten für elektrische Antriebsstränge herstellen - Elektromotoren und dazugehörige Leistungselektronik-Komponenten. Bereits 2014 startet eine Prototypen- und Kleinserienfertigung. In einem neuen Werk in Peking wird ab 2015 die Großserienfertigung aufgenommen. Als Jahresproduktion ist ein Volumen von mehr als 100.000 Einheiten geplant, wobei beide Unternehmen Potential für ein größeres Produktionsvolumen sehen. „Diese Kooperation wird unsere Führungsposition im Bereich hocheffizienter elektrischer Antriebssysteme weiter ausbauen”, sagte Siegfried Russwurm, Mitglied des Siemens-Vorstandes und CEO des Sektors Industry.
Für Xu Heyi, Vorstandsvorsitzender der Beijing Automotive Group, ist die Kooperation der beiden Unternehmen bei Elektroantrieben ein wichtiger Schritt für BAIC: „Durch diese Partnerschaft steht uns eine weltweit führende Elektromotoren-Technologie zur Verfügung. Damit wird BAIC noch besser in die Lage versetzt, in dieser für China so wichtigen Anlaufphase für „New Energy Vehicles“ eine führende Position einzunehmen.“
Chinesische Regierung fördert E-Mobilität
Beijing Siemens Automotive E-Drive System wird durch seine Technologie- und Fertigungskapazitäten für Elektrofahrzeuge die Initiative der chinesischen Regierung zur Förderung von New-Energy-Vehicle-Technologie unterstützen, um im Land höhere Umweltstandards zu etablieren. Die Regierung in Peking fördert zurzeit die E-Mobilität wie kaum eine andere Regierung weltweit.
Siemens-Kooperation kann Imagewandel für Elektromobilität bringen
Der deutsche Journalist und Buchautor Franz Alt weist daraufhin, dass Siemens im Jahr 2007 aus der Elektronik-Autosparte ausgestiegen war. Er hofft nun auf einen Image-Wandel für die E-Mobilität, den die deutschen Autobauer mit ihrem bisherigen Engagement nicht hätten erreichen können. In China gehören Elektroautos bereits zum Straßenbild, in Deutschland sind sie dagegen noch ein Nischenprodukt, so der im Bereich erneuerbare Energien engagierte Herausgeber von „sonnenseite.com“.
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