12.05.2014, 14:15 Uhr

Zehn Arbeiter im AKW Cattenom verstrahlt

Cattenom – Im französischen Atomkraftwerk (AKW) nahe der deutschen und luxemburgischen Grenze sind zehn Arbeiter leicht verstrahlt worden. Der Kraftwerksbetreiber Électricité de France (EDF) habe aber am Freitag mitgeteilt, dass die Verstrahlung „ohne Folgen“ sei.

Wie verschiedene Medien berichten, handele es sich laut EDF bei den betroffenen Personen um Mitarbeiter einer externen Firma. Das AKW in Cattenom ist schon häufig durch Pannen aufgefallen. Erst im vergangenen Jahr fing ein elektrischer Transformator Feuer. Von vielen Organisationen und Politikern wird schon seit langem die Schließung des AKWs gefordert.

Gefahr war nicht unbekannt

EDF habe versichert, dass die über den Mund aufgenommenen belasteten Partikel nicht dazu führten dass der Grenzwert für die zulässigen Belastungen überschritten worden sei. Die bei den Männern gemessene erhöhte Belastung sei ohne gesundheitliche Folgen. Der Vorfall geschah in Reaktor Nummer zwei, dieser ist seit Mitte April außer Betrieb. Die zuständige Atomsicherheitsbehörde Autorité de sûreté nucléaire (ASN) sei bereits informiert worden. Ende April habe ein ASN-Vertreter gesagt, dass der Schutz vor Radioaktivität, ein Schwachpunkt des AKWs sei und verbessert werden müsse um den Vorgaben der ASN zu entsprechen, heißt es übereinstimmenden Medienberichten zufolge.

Zwischenfall ein Argument für Cattenom-Gegner

Im Juni vergangenen Jahres hat ein elektrischer Transformator im AKW Cattenom Feuer gefangen. Im Rahmen dieses Vorfalles berichtet IWR Online über den Widerstand gegen den 1986 in Betrieb genommenen Atomreaktor. „Cattenom-abschalten.de“ von den Grünen, ist nur eine von vielen Initiativen gegen das AKW. Nicht nur im Saarland bereitet das Atomkraft Sorgen, sondern auch bei den Menschen in Luxemburg. Bereits im vergangenen Jahr hat die damalige saarländische Umweltministerin Anke Rehlinger (SPD) vor dem Hintergrund des Brandes von einem nicht akzeptablen Risiko in der Großregion gesprochen. Auch die rheinland-pfälzische Ministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Eveline Lemke (Grüne) bezeichnete das AKW als „Pannen-AKW“. Es sei Zeit, die Anlage vom Netz zu nehmen.

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