21.05.2014, 12:04 Uhr

Dürre und Brände in Kalifornien: Über 100.000 Menschen evakuiert

Münster - Der US-Bundesstaat Kalifornien und der Nordwesten von Mexiko leiden unter einer der schlimmsten Dürren. Jetzt bringen die gefürchteten Santa-Ana-Winde dem Süden Kaliforniens neue Rekordtemperaturen und Waldbrände schon im Mai. Über 100.000 Menschen müssen evakuiert werden. Dabei beginnt die Waldbrandsaison eigentlich erst im Herbst.

Als würde die anhaltende Dürre im US-Sonnenstaat den Menschen nicht schon genug Probleme bereiten. Weil es im letzten Winter wie in den Vorjahren nicht genug geregnet und in den Bergen zu wenig geschneit hat, sind die Wasserspeicher schon vor dem Sommer fast leer. Jetzt treffen heiße und trockene Ostwinde auf die schon ausgetrockneten Böden und entfachen die ersten heftigen Waldbrände.

Santa-Ana-Winde verstärken Dürresituation und erhöhen Waldbrandgefahr in Kalifornien

Ein Blick auf den staatlichen Dürremonitor (U.S. Drought Monitor) der USA zeigt, dass derzeit bereits etwa die Hälfte der USA unter Trockenheit oder starker Dürre leidet. Die höchste Dürrestufe D4 (Exceptional Drought) erreichen große Teile Kaliforniens, aber auch Texas, Colorado, New Mexico und der Bundesstaat Nevada sind von extremer Trockenheit betroffen. In Kalifornien verstärken in den letzten Tagen besonders heiße Santa-Ana-Winde die aktuell schwierige Lage. Diese warmen und trockenen Fallwinde treten eigentlich erst im Spätherbst auf, wenn sich Hochdruckgebiete über dem Nevada-Plateau bilden und östliche Winde in Richtung Pazifik schicken. In der eigentlich am kühlenden Pazifik gelegenen Stadt San Diego wurden mit die höchsten Mai-Temperaturen seit Wetteraufzeichnung im Jahr 1896 gemessen.

Farmer und Viehzüchter leiden – Preise steigen rasant

Kalifornien ist mit 38 Mio. Einwohnern der bevölkerungsreichste Bundesstaat der USA und der Fruchtgarten der USA. Auf Grund der intensiven Landwirtschaft versorgt Kalifornien bisher etwa die Hälfte der USA mit Obst und Gemüse. Die anhaltende Dürre führt zu steigenden Lebensmittelpreisen, für Obst und Gemüse müssen bis zu 30 Prozent mehr bezahlt werden. Gleichzeitig stehen immer mehr Farmer und Viehzüchter vor der Pleite, weil sie die Ackerflächen nicht bewirtschaften oder die Viehherden nicht mit Futter versorgen können.

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