18.06.2014, 16:14 Uhr

FNR: 15 Prozent Bioerdgas sind bis 2020 möglich

Gülzow - In Deutschland wurden 2013 geschätzte 15 Milliarden Kubikmeter (m³) Biogas und biogene Abfallgase aus kommunaler Bioabfallsammlung erzeugt. Daraus ließen sich nach Angaben der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) theoretisch neun Milliarden m³ Bioerdgas gewinnen, welches mit Erdgas identisch ist.

Dem steht ein Erdgasverbrauch von rund 87 Mrd. m³ gegenüber, der zu knapp 90 Prozent aus Importen gedeckt wird. Bis 2020 könnte sich die Bioerdgaserzeugung auf nahezu 13 Milliarden m³ erhöhen. Das wären dann etwa 15 Prozent. Voraussetzung dafür ist laut FNR, dass Biogas vermehrt zu Bioerdgas aufbereitet und in die Gasnetze eingespeist wird.

Biogas-Einspeisung kann Effizienz erhöhen

Nach Angaben der FNR ist Biogas derzeit die wichtigste erneuerbare, heimische Erdgasalternative. Noch werde es vorwiegend direkt an der Biogasanlage in Strom und Wärme umgewandelt. Es könnte jedoch auch zu erdgasgleichem Bioerdgas aufbereitet und in die Erdgasnetze eingespeist werden. Durch die Bioerdgasaufbereitung und -einspeisung würde sich die Energieeffizienz der Biogasnutzung deutlich erhöhen lassen. Während heute noch signifikante, von den anlagennahen Blockheizkraftwerken erzeugten Wärmemengen ungenutzt blieben, so die FNR, erlaubt der Zugang zum Gasnetz die Nutzung dort, wo ausreichende Nachfrage besteht. Das Biomethan könnte als Wärmequelle, als Kraftstoff oder für die gekoppelte Strom- und Wärmeproduktion eingesetzt werden.

Sieben Prozent des Biogases werden aufbereitet und ins Netz gespeist

Die Aufbereitung des Biogases zu Bioerdgas gilt laut FNR heute als Stand der Technik und lässt sich durch neue Verfahren auch bei kleineren Anlagen kostengünstig umsetzen. Derzeit werden knapp sieben Prozent des gesamten Biogases in Deutschland auf Erdgasqualität aufbereitet und in die Gasnetze eingespeist, so die FNR.

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