Solarverband: Deutschland verfehlt PV-Zubauziel

Berlin - Deutschland wird seine Ziele für den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen in diesem Jahr voraussichtlich nicht erreichen. Zu dieser Erkenntnis kommt nun auch der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) auf Basis bislang unveröffentlichter Zahlen der Bundesnetzagentur.

Anfang Juni hatte das IWR bereits mit Blick auf den deutschen Photovoltaik(PV)-Zubau bis April 2014 die Frage aufgeworfen, ob der anvisierte Zubau-Korridor erreicht werden kann. Nun gibt sich auf Basis der Mai-Zahlen auch der BSW-Solar skeptisch. Bis Ende Mai wurden lediglich Solarstromanlagen mit etwa 818 Megawatt (MW) Leistung installiert.

Mayer: Bremsmanöver passt nicht zum Land der Energiewende

Das bedeutet einen Marktrückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 45 Prozent (Januar bis Mai 2013: ca. 1.490 MW). Setzt sich der Trend fort, wird die Bundesregierung ihren festgelegten Zubaukorridor für die Photovoltaik von 2,5 bis 3,5 Gigawatt in diesem Jahr erstmals verfehlen, so der Solarverband. „Der Markt schrumpft mit der heute gültigen Gesetzeslage bereits massiv, jetzt tritt die Bundesregierung mit der ‚Sonnensteuer‘ auf selbst verbrauchten Strom zusätzlich auf die Bremse. Das passt nicht zum Land der Energiewende“, so Jörg Mayer, Geschäftsführer des BSW-Solar.

Solar-Nachfrage sinkt extrem

Solarstrom ist in Deutschland kein Stromkostentreiber mehr und günstiger als in den meisten übrigen Ländern der Erde, so der Verband. Während die Preise schlüsselfertiger Solarsysteme seit Anfang 2012 um beachtliche 25 Prozent gesenkt werden konnten, sei die Förderung gleichzeitig um über 50 Prozent gekappt und sinke monatlich weiter. Dadurch war die Photovoltaik-Nachfrage bereits 2013 um knapp 60 Prozent und ist jetzt nochmals um rund 45 Prozent eingebrochen. „Mit einem so geschrumpften Heimatmarkt sind weder die Klimaziele erreichbar, noch bietet dieser ausreichende Entwicklungsperspektiven für Solarunternehmen in Deutschland“, so Mayer.

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Verpasst Deutschland den anvisierten Solar-Zubaukorridor?