21.08.2014, 10:05 Uhr

USA: erneuerbarer Zubau höher als fossile Erzeugungskapazitäten

Münster – Im Januar hatte US-Präsident Barack Obama in seiner Rede zur Lage der Nation betont, die Vereinigten Staaten immer unabhängiger von Energieimporten aus dem Ausland machen zu wollen. Neben dem weiteren Ausbau des umstrittenen Frackings setzen die USA bei ihrer Energiestrategie vor allem auf erneuerbare Energien. In den ersten sieben Monaten 2014 kommt es beim Zubau zu einer Überraschung.

Dass sich die Vereinigten Staaten auf einem vielversprechenden Weg befinden, belegen die neuesten Zahlen zum Ausbau der Erzeugungskapazitäten im Jahr 2014, die jetzt von der Federal Energy Regulatory Commission veröffentlicht wurden.

Januar bis Juli: Zubau regenerativer Kapazitäten höher als fossiler Ausbau

Insgesamt wurden in den USA in den ersten sieben Monaten des Jahres 2014 neue Stromerzeugungskapazitäten mit einer Gesamtleistung von rd. 4.760 MW neu in Betrieb genommen. Davon entfallen mit 2.560 Megawatt (MW) mehr als die Hälfte des Anlagenzubaus auf regenerative Anlagen. Den stärksten Anteil am Gesamtzubau haben Solarenergie- (rd. 1.230 MW) und Windenergieanlagen (rd. 1.200 MW) mit jeweils rd. einem Viertel am Gesamtzubau. Darauf folgen Biomasseanlagen mit rd. 90 MW, vor Geothermie- (rd. 30 MW) und Wasserkraftanlagen (rd. 20 MW). Unter den fossilen Energieträgern haben Gaskraftwerke mit rd. 2.190 MW (rd. 46 Prozent) den größten Anteil. Neue Kraftwerkskapazitäten auf Kohlebasis sind in den USA von Januar bis Juli dagegen nicht in Betrieb gegangen.

Kapazitäts-Zubau im Juli 2014: 100 Prozent erneuerbare Energieanlagen

Bei den im Juli neu in Betrieb genommenen Kraftwerkskapazitäten handelt es sich ausschließlich um regenerative Anlagen. Insgesamt haben im Juli Anlagen mit einer Leistung von 405 MW mit der Stromproduktion begonnen. Den Löwenanteil machen mit rd. 380 MW (rd. 94 Prozent) Windenergieanlagen aus. Solaranlagen kommen auf 21 MW (rd. 5 Prozent) und Wasserkraftanlagen auf 5 MW (rd. 1 Prozent).

Großprojekte dominieren

Bei den neu in Betrieb genommenen regenerativen Erzeugungskapazitäten überwiegen Großprojekte. So wurde im Juli im Windenergiesektor der erste Abschnitt der Panhandel Wind Farm in Carson County, Texas, von E.ON Climate & Renewables mit einer Leistung von 218 MW in Betrieb genommen. Strom produziert jetzt auch der zweite Bauabschnitt des Spinning Spur Windparks mit einer Leistung von 161 MW in Oldham County, ebenfalls in Texas. Unter den neu in Betrieb genommen PV-Großanlagen befinden sich u.a. eine 9 MW PV-Großanlage in Marion County in Indianapolis sowie ein 2,4 MW Projekt der IKEA-Gruppe in Cecil County im US-Bundesstaat Maryland.

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