09.09.2014, 09:57 Uhr

Vestas realisiert Windpark mit Stealth-Technik

Münster - Mit dem Einsatz der Tarnkappentechnik (Stealth-Technik) wird die Ortung eines Flugzeugs, Fahrzeugs oder eines Schiffs erschwert. Jetzt wird diese Technik von Vestas erstmals in einem Vestas-Windpark eingesetzt. Die Vorteile liegen auf der Hand.

Windkraftanlagen können Radarsysteme stören, deshalb blockieren viele Flugsicherungsbehörden und Militärs zahlreiche Windenergieprojekte. Vestas hat jetzt erstmals Windkraftanlagen in einem französischen Windpark ausgestattet, bei der die Tarnkappen-Technik zum Einsatz gekommen ist. Damit werden die Windkraftanlagen für Radarsysteme weitgehend unsichtbar. Es gibt aber auch kostengünstigere Alternativen, so Vestas.

Tarnkappentechnologie bietet großes Errichtungs-Potenzial

Der Ausbau der Windkraft geht weltweit zügig voran. Wenig bekannt ist das Problem, dass Windräder Radarsysteme der Luftfahrt stören können und deshalb vielerorts Flugsicherungsbehörden und Militärs die Errichtung von Windkraftanlagen nicht genehmigen wollen. Nach einer Studie aus dem Jahr 2009 wurde allein in Großbritannien der Bau von 10 GW Windenergie-Leistung blockiert.

Größter Windpark in Frankreich mit Tarnkappentechnik realisiert

Dieses Problem hat der dänische Windkraftanlagenhersteller Vestas nun in dem 88 Megawatt großen Windpark Ensemble Eolien Catalan (EEC) bei Perpignan in Süd-Frankreich durch den Einsatz einer Tarnkappen-Rotorblatt-Technik gelöst. Der EEC Windpark ist einer der größten Onshore Windparks in Frankreich. Mit diesem Demonstrations-Projekt kommt eine neue Technik zum Einsatz, die Radarbeeinträchtigungen durch Windkraftanlagen deutlich zu reduzieren, so Vestas. Bereits 2011 hatte Vestas erstmals diese Technologie an einer Windkraftanlage getestet und 2013 zwei weitere Test-Turbinen gebaut.

Kostengünsitge Alternativen zur Tarnkappentechnologie

In vielen Fällen, so Vestas, ist die Tarnkappen-Technologie eine Möglichkeit, die Beeinträchtigung der Radarsysteme zu mildern. Die im EEC Windpark angewandte Tarnkappentechnologie sei aber keine Standardlösung, die auch bei anderen Windparks angewendet werden könne. Vielmehr sei für jeden einzelnen Windpark in der Nähe einer Radaranlage eine individuelle Lösung nötig. Unter Kostengesichtspunkten sei in den meisten Fällen eine technische Modernisierung der bestehenden Anlagen deutlich effizienter als der Einsatz der Tarnkappen-Technologie an den Rotorblättern, so Vestas.

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