11.09.2014, 10:47 Uhr

Clean Energy Sourcing baut virtuelles Kraftwerk in Österreich auf

Wien – Die Clean Energy Sourcing AG aus Leipzig will in Österreich ein virtuelles Kraftwerk einrichten. Über die österreichische Tochtergesellschaft setzt der Vermarkter von regenerativ erzeugtem Strom dabei auch auf dezentrale Kleinwasserkraftwerke. Diesen winken hierdurch attraktive Zusatzeinnahmen.

Clean Energy Sourcing ist seit vielen Jahren in Österreich als Vermarktungspartner von Betreibern von Wasserkraftanlagen bekannt und seit 2009 an der Strombörse Energy Exchange Austria (EXAA) gelistet. In Österreich führt das Unternehmen eine eigene Bilanzgruppe. Mit dem Start des virtuellen Kraftwerks nimmt das Unternehmen nach eigenen Angaben eine Vorreiterrolle in der Alpenrepublik ein.

Auch kleine Wasserkraft kann Tertiär- und Sekundärregelleistung liefern

Wie der Grünstromversorger erklärt, fragt der Regelzonenführer und österreichische Netzbetreiber APG positive und negative Regelenergie nach. Diese Nachfrage sei bislang fast ausschließlich von großen Kraftwerken bedient worden. „Auch Betreiber von (Block-) Heizkraftwerken, industriellen Gasturbinen oder Kleinwasserkraftwerken können am Markt für von Tertiär- und Sekundärregelleistung teilnehmen“, erläutert Jonas Zingerle, der den Aufbau des virtuellen Kraftwerks bei Clean Energy Sourcing verantwortet.

Hohe Anforderungen an Kommunikationstechnik

Um das Potenzial dieser dezentralen Kleinkraftwerke zu nutzen, sollen diese in das neue virtuelle Kraftwerk der Clean Energy Sourcing eingebunden und zu Kraftwerkspools vernetzt werden. Die dazugehörige Kommunikationstechnik und Software müsse dabei den strengen Vorgaben der APG, die im europäischen Verbund für die Netzstabilität in Österreich zuständig ist, genügen. „Damit können wir Regelenergie mit der gleichen Zuverlässigkeit wie große Kraftwerke anbieten“, so Zingerle.

Vorreiterrolle im österreichischen Energiemarkt

Wie das Unternehmen mitteilt, nimmt es mit dem Start des virtuellen Kraftwerks eine Vorreiterrolle im österreichischen Regelenergiemarkt ein, der bisher von wenigen etablierten Anbietern dominiert wird. Auch Kleinwasserkraftwerke können als steuerbare Anlagen eine tragende Rolle beim Ausgleich der unstetigen Erzeugung aus Wind und Sonne übernehmen und so zu einer sicheren und stabilen Stromversorgung beitragen. Der Betreiber eines Kleinwasserkraftwerkes kann laut Clean Energy Sourcing durch die Teilnahme am Regelenergiepool bislang ungenutzte Erlöspotentiale erschließen und Zusatzeinnahmen erzielen. Zingerle: „Wir haben in den letzten Monaten schon zahlreiche Kleinwasserkraftwerke in Österreich erfolgreich an unseren Kraftwerkspool angebunden.“

Weitere Nachrichten und Infos zum Thema:

Enertrag will mit Windenergie auf den Regelenergie-Markt


© IWR, 2014