19.09.2014, 14:58 Uhr

Solarmärkte in Asien boomen

Santa Clara, USA - Die weltweit größte Nachfrage nach Photovoltaik(PV)-Systemen kommt derzeit aus dem Asien-Pazifik-Raum. Dabei decken zwei Länder alleine mehr als die Hälfte der weltweiten Nachfrage nach Solar-Modulen ab.

Neue Strategien seitens der Regierungen und Behörden, fallende Kosten für PV-Systeme, hohe Einspeisevergütungen und der Abbau von Unsicherheiten für Investoren bilden in vielen asiatischen Ländern ideale Voraussetzungen für Investitionen in die Solarenergie. Hochrechnungen von Experten bestätigen den Trend.

Fünf Länder decken 60 Prozent der weltweiten Nachfrage

Es sind vor allem die fünf Märkte im Raum Asien-Pazifik, die den aktuellen Boom begründen: China, Japan, Indien, Australien und Thailand sollen im zweiten Halbjahr 2014 fast 60 Prozent der weltweiten Nachfrage nach PV-Produkten auf sich vereinen, so eine Hochrechnung der Solar-Analysten von NPD Solarbuzz aus den USA. Die Nachfrage für das zweite Halbjahr 2014 wird dabei auf etwa 17.200 Megawatt (MW) geschätzt. Betrachtet man die ganze Asien-Pazifik-Region, so kommen etwa 95 Prozent der Nachfrage aus diesen fünf Ländern. Weiterhin gehören nach der Hochrechnung auch alle fünf Länder zu den Top Ten der weltweit größten PV-Märkte. China und Japan alleine sind dabei für etwa die Hälfte der weltweiten Neuinstallationen verantwortlich.

Chinas weitere Strategien

Bis zum Jahresende wird China seine Führungsposition in der Asien-Pazifik-Region noch weiter festigen. 80 Prozent der chinesischen Nachfrage nach PV-Systemen wird auf Grundlage der Hochrechnung durch große Solar-Parks kommen. Die Installation von Solar-Modulen auf Dächern ist hingegen in China noch nicht sehr ausgeprägt und zeigt ein geringeres Wachstum auf, als die chinesische Regierung es sich erhofft habe, so die Experten. Deshalb hat die Nationale Energie-Behörde in China kürzlich neue Strategien angekündigt, um die Entwicklung dezentraler PV-Projekte, vor allem auf Hausdächern, zu unterstützen.

Japan boomt

In Japan sind derzeit PV-Projekte mit einem Umfang von 59.000 MW genehmigt. Etwa 5.000 MW sollen alleine schon im zweiten Halbjahr 2014 an das Netz angeschlossen werden. Es sind vor allem die gefallenen Kosten der PV-Systeme und die aktuell hohen Einspeisungsvergütungen in Japan, die Investitionen in PV-Projekte attraktiv machen. Dies wird aller Voraussicht nach auch noch einige Zeit so bleiben. In Indien hätten Unsicherheiten im Zusammenhang mit Regelungen zu erneuerbaren Energien die PV-Nachfrage in letzter Zeit verzögert. Indien sei aber auf dem Weg, potenzielle Probleme zukünftig abzubauen. Auch in Ländern wie Indonesien, Pakistan oder auf den Philippinen wird zunehmend Solarkapazität aufgebaut. Für Australien und Thailand werde hingegen ein Rückgang des Zuwachses vorausgesagt. Grund hierfür seien schwebende Gesetzesänderungen im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien und damit verbundene Unsicherheiten für Investoren. Dennoch ginge auch auf diesen Märkten der Ausbau weiter, so die Analysten von NPD Solarbuzz.

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