11.11.2014, 16:29 Uhr

EnBW: Ergebnis schrumpft weiter – Erneuerbare holen auf

Karlsruhe - Der Energieversorger EnBW hat auch für das dritte Quartal 2014 einen Ergebnisrückgang gemeldet. Das Unternehmen erklärte, "trotz schwierigem Umfeld seinen strategischen und operativen Kurs fortgesetzt" zu haben. Im Segment erneuerbare Energien hat der Konzern sein Ergebnis im Gegensatz zu den Vorquartalen immerhin deutlich verbessert.

Der Konzern mit derzeit knapp 20.000 Mitarbeitern hat in den ersten neun Monaten 2014 einen Umsatz von 15,5 Milliarden Euro (Q 1-3 2013: 15,6 Mrd. Euro) erzielt. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (Adjusted Ebitda) beträgt 1,63 Mrd. Euro und liegt damit um 10,5 Prozent unter dem Wert des Vorjahres (Q 1-3 2013: 1,82 Mrd. Euro).

EnBW erwartet um 0 bis 5 Prozent schwächeres Ergebnis im Gesamtjahr

Die Ergebnisentwicklung wurde laut EnBW durch Bewertungseffekte aus Derivaten beeinflusst, die im restlichen Jahresverlauf jedoch an Bedeutung verlieren würden. "Wir liegen insgesamt weiterhin auf Kurs und gehen daher für das Gesamtjahr 2014 unverändert davon aus, dass das Adjusted Ebitda auf Konzernebene zwischen 0 Prozent und -5 Prozent unter dem Niveau von 2013 liegen wird", betont EnBW-Finanzvorstand Thomas Kusterer. 2013 betrug diese Kennziffer 2,22 Mrd. Euro. Das Adjusted Ebditda ist die zentrale Ergebnis-Kenngröße, auf die sich EnBW wie andere Versorger auch konzentriert.

Konzernfehlbetrag steigt auf 738 Mio. Euro

Speziell im dritten Quartal 2014 hat sich unter dem Strich ein Konzernfehlbetrag von 20,3 Mio. Euro eingestellt (Q3 2013 Konzernüberschuss: 59,4 Mio. Euro). Bezogen auf die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres summiert sich der Konzernfehlbetrag sogar auf 738 Mio. Euro (Q 1-3 2013 Konzernüberschuss: 305 Mio. Euro). EnBW weist auf die Übernahme des 50-prozentigen Anteils der Eni Gruppe an der GVS und der Terranets hin, mit der die Position im Gasvertrieb und im Gastransport deutlich gestärkt worden sei. Zudem betont der Konzern im Bereich erneuerbare Energien die Errichtung der ersten Turbinen für den neuen Ostsee-Windpark Baltic 2 sowie die Inbetriebnahme des zweiten Onshore-Windparks in der Türkei. Zudem sei der Grundstein für fünf weitere Windparks mit zusammen 207 Megawatt (MW) gelegt worden.

EnBW-Segment erneuerbare Energien holt auf

Das Segment erneuerbare Energien habe den relativ hohen Rückstand im ersten Halbjahr zu einem großen Teil aufholen können, erklärte der Versorger, der jeweils zu knapp 47 Prozent dem Land Baden-Württemberg und einer Stadtwerke-Kooperation gehört. Der Rückstand des ersten halbe Jahres sei durch eine witterungsbedingt geringere Stromerzeugung aus Laufwasserkraftwerken bedingt gewesen. Demgegenüber konnte die Stromerzeugung aus Windkraft durch neue Anlagen gesteigert werden. Insgesamt lag das Segmentergebnis daher mit 145,5 Mio. Euro nur noch um 8,1 Prozent unter dem Vorjahr. Im ersten Halbjahr waren es noch 21,8 Prozent gewesen (1. HJ 2014 Adjusted Ebitda: 81,1 Mio. Euro). Alleine im dritten Quartal haben die Erneuerbaren ein Adjusted Ebitda von 64,4 Mio. Euro erzielt.

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