10.02.2015, 11:27 Uhr

Windenergie-Markt Europa wird immer größer

Brüssel – Der Windenergiemarkt in den 28 Staaten der Europäischen Union ist im Jahr 2014 weiter gewachsen. Doch die Konzentration ist groß: Die beiden wichtigsten Einzelmärkte vereinbaren bereits 60 Prozent der Neuinstallationen des Jahres 2014 auf sich. Deutschland ist mit dabei.

In der EU sind im vergangenen Jahr an Land und auf See neue Windparks mit einer Leistung von rund 11.800 Megawatt (MW) errichtet worden. Das entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 5,3 Prozent, teilte die European Wind Energy Association (EWEA) mit.

Neue Stromerzeugungs-Leistung in der EU zu fast 80 Prozent regenerativ

Der inzwischen erreichte Gesamtstand ist damit auf etwa 128.800 MW angewachsen. Das reicht aus, um etwa zehn Prozent des Stromverbrauchs in der EU abzudecken. Im Vorjahr waren es noch etwa acht Prozent, die durch die Windenergie gedeckt werden konnten. Die EWEA betont zudem, dass sich die Investititonen in neue Kapazitäten in der EU auf die Errichtung regeneratvier Erzeugungsanlagen konzentriere. Insgesamt seien 2014 neue Kapazitäten mit einer Leistung von 26.900 MW errichtet worden. Gut 79 Prozent oder 21.300 MW davon sind dem Bereich erneuerabre Energien zuzuordnen. Davon entfallen wiederum rund 55 Prozent auf die Windenergie. Neue Kohle- und Gaskraftwerke steuerten im Jahr 2014 zusammen etwa 5.600 MW bei.

EU-Politiker sollen wahre europäische Energieunion kreieren

EWEA-Chef Thomas Becker glaubt, dass Europa sich an einem Wendepunkt für Investitionen in erneuerbare Energien befinde. Kapital in alte Industrien und Energieformen zu stecken, erscheint zunehmend unklug. Becker sieht in den Zahlen auch das Bekenntnis Europas zu erneuerbaren Energien und zur Windenergie. Allerdings sei dies nicht die Zeit für Selbstgefälligkeit. Die Unsicherheiten in den politischen Rahmenbedingungen bleiben weiter spürbar. Die verantwortlichen Politiker sollten nun eine wahre europäische Energieunion formen und ihre Unterstützung auf nachhaltige und sichere Energieformen fokussieren.

Konzentration der Windenergiemärkte hält an

Im Länderranking hat Deutschland den weitaus größten Stück des Windenergie-Kuchens der EU beigesteuert. Nach den EWEA-Zahlen entfallen etwa 5.280 MW auf den deutschen Windenergiemarkt on- und offshore, gefolgt von Großbritannien mit etwa 1.740 MW. Zusammen vereinen diese beiden Länder damit knapp 60 Prozent des gesamten Windenergie-Zubaus der EU im Jahr 2014 auf sich. Becker spricht von einer Konzentration auf Schlüsselmärkte, auch weil die Rahmenbedingungen in einigen östlichen und südlichen Märkten stark beeinträchtigt wurden. Diese Konzentration wird laut Becker auch in 2015 anhalten.

Quelle: IWR Online
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