Giganten für ein intelligentes Stromnetz: GE und Telekom werden Partner
Essen – Der US-Technologiekonzern GE und die Deutsche Telekom AG werden Partner in Sachen Energie. Sie wollen ihre Kompetenzen in den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnik sowie Mess- und Netztechnologien bündeln, um neue Lösungen für intelligente Stromnetze anzubieten. Es ist eine Partnerschaft zwischen zwei Schwergewichten: Die beiden Großkonzerne beschäftigen weltweit mehr als eine halbe Millionen Menschen.
Über die neue Kooperation informierten die beiden Unternehmen anlässlich E-world energy & water in Essen. GE bringt sein Know-How zu Energienetzen ein und die Deutsche Telekom das notwendige Wissen für das Übertragen und Verarbeiten von Massendaten aus digitalen Stromzählern. Für die neuen Partner ist das Zusammenspiel zwischen Informations- und Telekommunikations-Technologien ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Energiewende.
Digitale Lösungen werden Energiesystem optimieren
GE bringt die Expertise für Energienetze ein, vom Planen und Verwalten über das Steuern und Automatisieren in Echtzeit bis zum Erweitern dieser Netze. Die Deutsche Telekom liefert das Know-how zum Übertragen und Verarbeiten von Massendaten aus digitalen Stromzählern sowie die Kompetenz für den Betrieb von hochsicheren Rechenzentren in Deutschland. Ziel der beiden Konzerne ist, Erzeuger und Verbraucher zuverlässig und effizient in die Versorgungsnetze der Zukunft zu integrieren.
Cavin Pietzsch, General Manager von GE Energy Management in Deutschland, Österreich und der Schweiz, sagt zu der neuen Kooperation: „In allen Bereichen, von der Erzeugung und Speicherung über die Übertragung und Verteilung von Energie bis hin zu den Verbrauchern, werden digitale Lösungen unser Energiesystem optimieren und Kosten reduzieren. Durch die konstante Zunahme dezentraler Einspeisung wächst die Anforderung, diese effizient in die Verteilnetze zu integrieren. Informations- und Kommunikationstechnik sowie Mess- und Netztechnologien müssen hier Hand in Hand gehen. Unsere Zusammenarbeit ist auf diese Herausforderungen die richtige Antwort. Wir freuen uns, mit der Deutschen Telekom einen starken Partner für die Verwirklichung intelligenter Verteilnetze und eine stärkere Automatisierung der gesamten energiewirtschaftlichen Wertschöpfungskette gewonnen zu haben und dadurch noch näher am Kunden zu sein.“
Erhebliches Einsparpotenzial bei Investitionen in den Stromnetz-Ausbau
Dr. Frank Schmidt ist Leiter des Konzerngeschäftsfelds Energie bei T-Systems. Er ergänzt: „Digitale Stromzähler stellen als Teil eines intelligenten Messsystems nicht nur Rechnungsdaten bereit. Sie geben ein aktuelles Bild über Stromerzeugung und -verbrauch. Intelligent verknüpft mit regelbaren EEG-Anlagen, können wir damit Investitionen in den Ausbau der Stromnetze erheblich senken – um bis zu 60 Prozent. Dies ist unser gemeinsamer Beitrag, um die Energiewende bezahlbar zu machen.“
Allein das Abregeln von drei Prozent der jährlichen Einspeisung von Erneuerbaren-Energien-Anlagen spart bereits 40 Prozent des Netzausbaus, so die Verteilnetzstudie 2014 des Bundeswirtschaftsministeriums. Intelligente Netztechniken senken den Ausbau nochmal um weitere 20 Prozent.
Smart Metering im Smart Grid
Das Smart-Metering-Angebot der Deutschen Telekom in Verbindung mit den Smart-Grid-Technologien von GE ermöglichen es Energieunternehmen, ihre Verteilnetze besser an die neuen Anforderungen eines dezentralen Energiesystems anzupassen. So könnten Verteilnetze unter "Einhaltung der IT-Sicherheits-Richtlinien transparenter, berechenbarer und damit das Energiesystem insgesamt stabiler und flexibler" werden, erklärten die neuen Partner.
Mit GE und der Deutschen Telekom haben sich zwei Industrie-Giganten zusammengetan. GE hat weltweit im Jahr 2013 einen Umsatz von 146 Mrd. US-Dollar erwirtschaftet und Ende 2013 über 300.000 Menschen beschäftigt. Die Deutsche Telekom hat im Geschäftsjahr 2013 einen Umsatz von 60,1 Mrd. Euro erzielt, davon mehr als die Hälfte außerhalb Deutschlands. Die Telekom beschäftigt weltweit rund 230.000 Mitarbeiter.
Quelle: IWR Online
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