05.06.2015, 10:34 Uhr

Schwarmbatterie: SMA und Lichtblick stabilisieren Netze mit Speicherstrom

Hamburg/Niestetal – Nach Schwarmstrom, Schwarmdirigent und Schwarmmobilität stellt der Hamburger Ökostrom-Versorger Lichtblick gemeinsam mit dem Solar-Wechselrichter-Hersteller SMA das nächste Schwarm-Produkt vor: Die Schwarmbatterie. Mit dabei sind weitere Partner wie auch der US-Elektromobilitäts-Spezialist Tesla.

In Deutschland erzeugen und speichern immer mehr Haushalte ihren Strom selbst, z.B. im Rahmen einer Photovoltaik-Anlage. Dieses Potenzial sollte nach Auffassung von Lichtblick und SMA zukünftig auch für den Energiemarkt genutzt werden. So könne die Netz- und Marktintegration von Photovoltaik, Blockheizkraftwerken und dezentralen Speichern weiter vorangetrieben werden.

Koordinierte Stromspeicher stabilisieren Stromnetze

Die SMA Solar Technology AG und Lichtblick haben dazu eine Kooperation beschlossen mit dem Ziel, Ein- und Mehrfamilienhäuser mit Energiemanagement intelligent in die Strommärkte zu integrieren. Im Rahmen der Kooperation sollen im ersten Schritt Photovoltaik-Batteriesysteme von SMA über die Lichtblick IT-Plattform Schwarmdirigent mit den Märkten verbunden werden. Mit den Batteriespeichern können Betreiber von Photovoltaikanlagen am Tag erzeugten Sonnenstrom auch in den Abendstunden nutzen und so ihren Eigenverbrauch steigern. Zusätzlich können die Speicher demnach noch effizienter eingesetzt werden: Wie die neuen Partner erklären, würden viele vernetzte, lokale Speicher eine mächtige Schwarmbatterie ergeben, welche die Stromnetze stabilisiert und wetterbedingte Schwankungen beim Wind- und Sonnenstrom ausgleicht. Verbraucher, die ihre Batterie in den Schwarm integrieren, werden von Lichtblick an den Energiemarkt-Erlösen beteiligt. Dies erhöhe die Rentabilität der Systeme.

Einbindung von Batteriespeichern in den Energiemarkt

„Die Schwarmbatterie ist ein intelligentes und leistungsstarkes Netzwerk aus lokalen Speichern. Die Schwarmbatterie wird in der dezentralen Energiewelt ebenso zuverlässig die Stromnetze stabilisieren, wie heute in der zentralen Energiewelt große Pumpspeicher-Kraftwerke“, so Gero Lücking, Geschäftsführung Energiewirtschaft von Lichtblick.

Bereits heute sind rund 1,5 Millionen Photovoltaikanlagen zumeist auf Dächern von Privathäusern installiert. Ende 2014 wurden laut Bundesverband Solarwirtschaft zusätzlich bereits in 15.000 Haushalten Solarspeicher betrieben.

„SMA bietet effiziente Lösungen zur Speicherintegration für alle Anwendungsbereiche und Batterietypen an. Gemeinsam mit Lichtblick gehen wir nun einen Schritt weiter und realisieren die Einbindung von Batteriespeichern in den Energiemarkt. Dies ist ein wichtiger Schritt für den Erfolg der Energiewende“, erklärt SMA Technologievorstand Jürgen Reinert.

Lichtblick optimiert über seine IT-Plattform Schwarmdirigent derzeit bereits über 1 000 lokale Anlagen. Zur Entwicklung der Schwarmbatterie arbeitet Lichtblick neben SMA mit den Partnern Tesla, Sonnenbatterie und Varta Storage zusammen.

Quelle: IWR Online
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