07.07.2015, 16:20 Uhr

EEG-Konto: Gesamtüberschuss sinkt auf 4,3 Milliarden Euro

Münster – Der milliardenschwere Überschuss auf dem sogenannten EEG-Konto ist im Juni 2015 weiter gesunken. Dennoch steht auf diesem Konto, das von den vier Übertragungsnetzbetreibern geführt wird, ein Plus von rund 4,3 Milliarden Euro zu Buche.

Bereits im Vormonat Mai hatte sich der Gesamtüberschuss auf dem Konto mit den Einnahmen und Ausgaben nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) etwas reduziert. Zuvor war der Überschuss Ende April erstmals über die Marke von fünf Milliarden Euro geklettert.

EEG-Ausgaben steigen in den Sommermonaten

Nun steht das Gesamtplus im EEG-Konto noch bei 4,3 Mrd. Euro. Im Monat Juni haben nämlich die Ausgaben die Einnahmen um rund 520 Mio. Euro überstiegen. Zu den Ausgaben zählen insbesondere die gesetzlichen Vergütungen und Förderungen, die die Anlagenbetreiber für den eingespeisten Strom aus Wind-, Solar- oder Bioenergieanlagen erhalten. Zu den Einnahmen zählt in erster Linie die von den Strom-Verbrauchern gezahlte EEG-Umlage. Hinzu kommen die Börsen-Vermarktungserlöse für den EEG-Strom. Im Juni 2015 beliefen sich die Ausgaben auf etwa 2,6 Mrd. Euro und sind damit gegenüber dem Vormonat Mai deutlich angestiegen(Monats-Ausgaben Mai 2015: knapp 2,4 Mrd. Euro). Ein Grund für den Ausgabeanstieg ist die in den Sommermonaten ansteigende Solarstromerzeugung. Die Einnahmen sind hingegen seit mehreren Monaten mit etwa 2,1 Mrd. Euro relativ stabil. Das sich daraus ergebende Monatssaldo von -0,5 Mrd. im Juni Euro reduziert so den Gesamtüberschuss auf dem EEG-Konto.

Stromverbraucher profitieren frühestens Anfang 2016 von Milliarden-Überschüssen

Mitte Oktober wird die EEG-Umlage pro Kilowattstunde berechnet, die dann aber dem kommenden Jahr für die Stromkunden gilt. Der derzeit noch enorme Gesamtüberschuss dürfte dann entlastend für den EEG-Umlagesatz ab Januar 2016 wirken. Zwar ist auch in den kommenden zwei oder drei Monaten mit einer weiteren Reduzierung des Gesamtüberschusses zu rechnen, doch ein Abrutschen ins Minus ist nicht zu erwarten. Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass ab September sogar wieder mit einem Anstieg des Gesamtüberschusses gerechnet werden kann. Bis Ende 2015 können die Stromverbraucher jedoch definitiv keinen Vorteil aus den Milliardenüberschüssen auf dem EEG-Konto ziehen.

Quelle: IWR Online

© IWR, 2015