Ballard Power schließt Protonex-Übernahme und Telekom-Deal ab
Vancouver – Viel los bei Ballard Power: In kurzen Abständen gab der kanadische Brennstoffzellen-Hersteller Ende September neue Aufträge bekannt. Ganz nebenbei ist zudem die Übernahme des US-Spezialisten für Energiemanagement-Produkte und portable Brennstoffzellen-Anwendungen Protonex gelaufen.
Der Protonex-Deal ist inzwischen wie angekündigt abgeschlossen. Ballard Power erhofft sich davon u.a. einen besseren Marktzugang zum US-Militär, der die portablen Brennstoffzellen-Anwendungen von Protonex bereits einsetzt. Zudem hat Ballard einen Auftrag zur Lieferung von brennstoffzellen-basierten Stromversorgungs-Einheiten nach Indien.
Protonex liefert Ballard Power Zugang zum US-Militär
Im Rahmen des Kaufs von Protonex wird Ballard Power auch Schulden von Protonex in Höhe von rund vier Mio. US-Dollar übernehmen. Zudem hat Ballard etwa 11,4 Mio. Aktien ausgegeben, um den Deal zu finanzieren. Protonex aus Southborough im US-Bundesstaat Massachusetts richtet sich mit seinen portablen Brennstoffzellen-Systemen vor allem an das Militär in den USA.
Ballard-CEO Randy MacEwen zeigte große Freude darüber, Protonex ins Team aufnehmen zu dürfen. Der Fokus auf sichere, günstige, saubere und portable Stromversorgung für die Kunden sei hinsichtlich des Marktes, des Produktportfolios und des Potenzials überzeugend.
MacEwen betonte, dass das Angebot von Ballard vor allem auch mit dem Know-How über den spezialisierten US-Markt für Militärprodukte gestärkt werde. Die Übernahme helfe bei der Transformation durch Vorteile in den vier Schlüsselbereichen Diversifizierung, Wachstum, Stückzahlen und Profitabilität. Dr. Paul Osenar soll nach Aussage von MacEwen seine Führungsposition bei Protonex behalten.
Indien-Deal: Bis zu 200 Brennstoffzellen-Strommodule für Telekom-Anbieter
In Indien hat Ballard Power zudem insgesamt 50 Einheiten des Brennstoffzellen-Moduls Typ „Electragen“ verkauft. Auftraggeber ist die Aditya Birla Gruppe, ein indischer Konzern mi 120.000 Mitarbeitern weltweit. Die Module sind für den Mobilfunkanbieter Idea Cellular gedacht, ein Tochterunternehmen von Aditya Birla. Die 50 Stromversorgungs-Module soll Ballard Power noch in 2015 liefern, insgesamt sollen bis 2016 sogar 200 Einheiten geliefert werden. Diese brennstoffzellen-betriebenen Generatoren sollen mit Wasserstoff versorgt werden, der u.a. im Industrie-Sektor des Konzerns als Nebenprodukt anfällt.
Neben diesem neuen Auftrag aus Indien berichtete Ballard Power zuletzt auch über Aufträge für die Ausstattung von Bussen und Straßenbahnen mit Brennstoffzellen-Systemen in chinesischen Städten. Die Aktie hat im September dennoch deutlich um rund neun Prozent an Wert verloren (Schlussstand Ende September 1,05 Euro). Im Handel am heutigen Freitag legt das Papier leicht um 1,1 Prozent auf 1,07 Euro zu (Stand 14:41 Uhr, Börse Stuttgart).
Quelle: IWR Online
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