27.10.2015, 08:36 Uhr

Gewinnwarnung: Manz leidet unter Konjunkturschwäche in China

Reutlingen – Der Vorstand der Manz AG aus Reutlingen hat im Rahmen der Erstellung der Zwischenabschlüsse für das dritte Quartal 2015 die Prognose für das Gesamtjahr reduziert. Als Begründung werden Auftragsverschiebungen in den Geschäftsbereichen Energy Storage und Electronics genannt, im Wesentlichen von Kunden aus Asien. Bereits Ende Juni hatte der Maschinenbauer seine Jahresprognose nach unten angepasst.

Insbesondere die konjunkturelle Abkühlung in China sowie die Entwicklungen an den chinesischen Kapitalmärkten in den vergangenen Wochen haben laut Manz kundenseitig zu einer deutlich zurückhaltenden Investitionsbereitschaft geführt. Daher können nach Einschätzung des Vorstands bislang für 2015 erwartete Umsätze in signifikantem Umfang voraussichtlich erst ab dem kommenden Geschäftsjahr realisiert werden. Die Manz-Aktie gibt am Dienstagmorgen bislang um 5,1 Prozent auf 46,72 Euro nach (Stand 8:01 Uhr, Börse Stuttgart).

Manz erwartet EBIT-Verlust im mittleren zweistelligen Millionenbereich

Für das Geschäftsjahr 2015 erwartet der Vorstand nunmehr Umsatzerlöse zwischen 200 und 210 Mio. Euro (zuvor: moderat rückläufiger Umsatz gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 305,9 Mio. Euro) und ein negatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im mittleren zweistelligen Millionenbereich (zuvor: verbessertes, jedoch negatives EBIT). Das EBIT für das Jahr 2014 beträgt -32,8 Mio. Euro. Die Gesellschaft wird zudem nach Einschätzung des Vorstands auch zum Jahresende 2015 eine Eigenkapitalquote von mehr als 40 Prozent ausweisen können.

Restrukturierungs-Pläne: Geschäftsbereich Solar auf der Kippe?

Als Konsequenz wird der Vorstand ein Restrukturierungsprogramm einleiten, dessen wesentliche Maßnahmen und damit verbundene Restrukturierungsaufwendungen bis Ende November 2015 vorgestellt werden sollen. Diese umfassen im Kern die Anpassung der globalen Kostenstruktur, um auf Basis des für 2016 erwarteten Umsatzvolumens ab dem kommenden Geschäftsjahr kostendeckend wirtschaften und auf dieser Grundlage wieder wachsen zu können. Dabei wird sich die Manz AG künftig auf die Wachstumsmärkte Consumer Electronics und Energy Storage fokussieren. Für den Geschäftsbereich Solar werden hingegen die strategischen Optionen überprüft. Zu diesen Optionen zählt der Einstieg eines strategischen Investors, der Verkauf oder sogar die Schließung des Geschäftsbereichs. Zielsetzung sei es, dass ab dem Geschäftsjahr 2016 keine weitere Kostenbelastung aus dem Solarsektor entstehen soll. Die vollständigen Geschäftszahlen für das 3. Quartal wird Manz am am 9. November 2015 vorstellen.

Quelle: IWR Online

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