21.03.2016, 12:14 Uhr

US-Testanlage für Gezeitenkraftwerke geht an den Start

Bourne, Massachusetts – Im Zuge der Diversifizierung der Energieversorgung steht in den USA auch die Prüfung der Option Gezeitenenergie auf der Agenda. Die Finanzierung der ersten dauerhaften US-Testanlage für Gezeitenenergie „Bourne Tidal Test Site“ ist jetzt sichergestellt.

Zur Verfügung gestellt werden die Gelder von Seaport Economic Council, einem Finanzierer für regionale Projekte und Unternehmen. Der Standort der Testanlage befindet sich in Massachusetts, ca. 80 km südlich von Boston.

Test von Turbinen mit Durchmesser von bis zu 1 m möglich

Die Anlage soll bis Ende 2016 fertiggestellt und installiert werden. Herz des Projekts wird eine im örtlichen Cape Cod Canal eingelassene Anlage für Rotoren und Turbinen mit bis zu einem Meter Durchmesser sein, mit der die Gezeitenströmung in elektrische Energie umgewandelt wird. Die Anlage wird zusätzlich mit Messtechnik zur Überwachung der Stromproduktion und der Umweltauswirkungen ausgestattet. Die Voraussetzungen für den erfolgreichen Verlauf der Tests sind nach Angaben des Marine Renewable Energy Collaborative (MRECo) am Cape Cod Canal ideal. Die benötigten 4 Knoten (7,4 km/h) Fließgeschwindigkeit werden mit bis zu 7 Knoten (13 km/h) deutlich überschritten. Zudem sei der Standort gut erreichbar und weise damit Vorteile für zukünftige Tests und ihre Vorbereitung auf.

Kostengünstigere Testmöglichkeiten

Die Testanlage bietet nach MRECo die Möglichkeit, Wasser-Turbinentechnik in der Praxis kostengünstig zu testen und ihre Auswirkungen auf die Umwelt zu untersuchen. Das MRECo geht davon aus, dass sich durch die Testanlage die Kosten künftig deutlich reduzieren lassen. Das soll den regionalen Unternehmen der Branche zugutekommen und den Standort New England aufwerten, so MRECo. Zudem bestehe die Hoffnung, dass die an dieser Stelle getesteten Techniken künftig im größeren Maßstab zur Energieerzeugung zum Einsatz kommen. Es würden bereits Überlegungen zu weiteren Projekten dieser Art angestellt, ließ die Non-Profit-Kooperation verlauten.

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Quelle: IWR Online
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