09.11.2016, 11:11 Uhr

EON mit Riesenverlust wegen Uniper

Essen – Der Energiekonzern E.ON hat die Zahlen für das dritte Quartal vorgelet. Hohe Bewertungs-Abschreibungen auf die konventionelle Kraftwerkstochter Uniper führen zu Verlusten in Milliardenhöhe. Operativ läuft es dagegen besser.

Im September hat E.ON 53,4 Prozent seiner konventionellen Kraftwerkstochter Uniper als Spin-Off an die Börse gebracht. Auf die weiterhin von E.ON gehaltenen Anteile muss der Energieriese nun Wertberichtigungen in Milliardenhöhe vornehmen.

E.ON schreibt Milliarden auf Uniper ab

E.ON muss den Buchwert seiner Uniper-Aktien an den Marktwert anpassen und Abschreibungen in Höhe von 6,1 Milliarden Euro vornehmen. Dadurch reduziert sich auch das Eigenkapitel von E.ON deutlich auf 433 Millionen Euro nach internationalem Rechnungslegungswerk. Uniper stand für 15,5 Milliarden Euro des Eigenkapitals von E.ON von insgesamt 16,4 Milliarden Euro im Jahr 2015.

In den ersten drei Monaten 2016 hat E.ON einen Konzernfehlbetrag von 9,3 Milliarden Euro erwirtschaftet. Der Konzernfehlbetrag stammt ausschließlich aus nicht fortgeführten Aktivitäten und führt zu keinem Mittelabfluss.

Operativer Gewinn (EBIT) steigt im neuen Kerngeschäft

Das laufende Geschäft bewertet E.ON dagegen positiv. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Abschreibungen (EBIT) steigt im Kerngeschäft um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert auf 1,9 Milliarden Euro. Der bereinigte Konzernüberschuss liegt mit rd. 640 Millionen Euro um 8 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Zeitgleich kündigt der Konzern ein Sparproramm an. Mit dem „Projekt Phoenix“ will E.ON die Kosten um 400 Mio. Euro senken und mehr Entscheidungskompetenzen zu den Mitarbeitern in kundenähe verlagern. „Um erfolgreich zu sein, brauchen wir noch mehr Kundennähe. Wir werden schlanker und schneller“, kommentiert E.ON CEO Johannes Teyssen das Quartalsergebnis.

E.ON Aktie gibt nach

Mit der Veröffentlichung der Quartalszahlen gibt die E.ON-Aktie nach. Aktuell notieren die Anteilsscheine 2,2 Prozent im Minus bei 6,32 Euro (Stand: 09.11.2016, 11:10 Uhr, Börse Stuttgart). Die französische Bank Société Générale sieht das Kursziel für E.ON bei 6,60 Euro, das Analystenhaus Independent Research bei 6,30 Euro.

Quelle: IWR Online

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