27.12.2016, 08:04 Uhr

Militär hat Vorrang vor Offshore Windpark

Stockholm/Hanö, Schweden – Schweden hat nach mehrjähriger Prüfung den Standort für einen gigantischen Offshore-Windpark aufgegeben. Grund dafür sind militärische Interessen.

Nach einer über drei Jahre andauernden Prüfung hat die schwedische Regierung entschieden, dem Offshore-Projekt Blekinge keine Genehmigung zu erteilen. Das Gebiet ist den Schweden als Übungsgelände für die schwedischen Streitkräfte wichtiger.

Offshore-Windparkfläche wird für Übungen des Militärs benötigt

Die schwedische Regierung hat nach 46 Monaten Prüfung die Genehmigung für das Offshore-Projekt Blekinge nicht erteilt. Eine Genehmigung des Meereswindparks würde die Operationen der Streitkräfte in diesem Bereich in einem so großen Ausmaß behindern, dass der Park aus Umweltgründen nicht genehmigt werden könne. Das Gebiet ist eine strategisch wichtige Verteidigungszone Schwedens, in der Übungen möglich sein müssen. Die Regierung betont allerdings, dass es sich um eine Einzelfallentscheidung handelt.

Offshore-Windpark mit 2.500 MW Leistung

Der schwedische Offshore Windpark Blekinge sollte sich über eine Fläche von 200 Quadratkilometern in der südschwedischen Ostsee erstrecken. Zwischen 500 und 700 Windenergieanlagen mit einer Leistung von etwa 2.500 Megawatt (MW) waren geplant. Die geplante Offshore Windstromerzeugung von jährlich 7 bis 8 Mrd. Kilowattstunden (kWh) entspricht etwa 5 Prozent des schwedischen Stromverbrauchs.

Schweden will die Windenergie an Land und auf dem Meer ausbauen

Schweden hat sich zum Ziel gesetzt, die Stromerzeugung bis 2040 vollständig auf erneuerbare Energien umzustellen. Das nicht genehmigte Offshore Windprojekts stellt keine Absage oder Wende in der Energiepolitik dar. Schweden setzt auf Wasserkraft und den Ausbau der Windenergie.

Quelle: IWR Online

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