25.01.2017, 10:07 Uhr

Start einer Weltreise mit Öko-Katamaran

Münster – Im Jahr 2016 vollendete der Solarflieger Solar Impulse II die Weltumrundung mit erneuerbaren Energien auf dem Luftweg. In diesem Jahr startet der Brennstoffzellen-Katamaran Energy Observer ebenfalls zu einer weltumspannenden Reise, diesmal auf dem Wasser.

Das französische Ökoenergie-Schiff Energy Observer kommt - wie die Solar Impulse II - ohne fossile Energieträger aus. Der Brennstoffzellen-Antrieb setzt auf regenerativ erzeugten Wasserstoff. Meereswasser wird an Bord des Katamarans mit Hilfe von Wind- und Solaranlagen umgewandelt und energetisch genutzt.

Wind- und Solarenergie in Kombination mit Brennstoffzellen

Der futuristisch anmutende Katamaran ist mit Photovoltaik-Modulen bedeckt. Zudem sorgen zwei Windkraftturbinen mit vertikaler Achse für Windstrom. Die Windenergie kann zudem durch ein 50 Quadratmeter großes Kite-Segel genutzt werden. Im Schiffsinneren wird mithilfe des regenerativ erzeugten Stroms Meereswasser per Elektrolyse in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Der Wasserstoff kommt in den Brennstoffzellen zum Einsatz und sorgt wiederum für Strom, um den Schiffsmotor unabhängig von Wind und Sonne anzutreiben. Lithium-Ionen-Batterien sollen den Strom im Bedarfsfall zwischenspeichern.

Doch es geht bei der Weltreise nicht um Rekordzeiten und Strecken, sondern um Aufklärung. Die Reise ist eine Werbetour für die erneuerbaren Energien. In sechs Jahren sollen über 100 Ziele angesteuert werden. Auch die Vereinten Nationen unterstützen das Projekt.

Abenteurer stechen im Frühjahr 2017 in See

Hinter dem Projekt stehen, wie bei der Solar Impulse II, zwei Abenteurer. Der Segelsportler Victorien Erussard und der Forscher und Dokumentarfilmer Jérôme Delafosse, die beide aus Frankreich kommen, begeben sich auf diese sechs Jahre lange Reise. Schirmherren und Sponsoren sind Florence Lambert, Leiter des auf erneuerbare Energien ausgerichteten Forschungsinstituts CEA-Liten und Nicolas Hulot von der Umweltorganisation Fondation pour la Nature et l´Homme. Die Reise mit dem aufwendig umgebauten, gut 30 Meter langen Boot, soll im Mai 2017 in Frankreich starten.

Die internationale Schifffahrt ist für den weltweiten Ausstoß von Klimagasen durchaus von Relevanz. Laut UN stößt die internationale Seefahrt rund eine Milliarde Tonnen CO2 pro Jahr aus. Das sind etwa 2,5 Prozent aller globalen Treibhausgase. Sofern sich die Energieeffizienz nicht verbessert, wird von einer Zunahme dieser Emissionen bis zum 2050 um 50 bis zu 250 Prozent ausgegangen.

Quelle: IWR Online

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