08.06.2017, 09:17 Uhr

Gegenwind für Trumps Klima- und Umweltpolitik im eigenen Land

Washington, D.C. – Die US-amerikanische Regierung unter Präsident Donald Trump wird von vielen Seiten unter Beschuss genommen. Bei Umweltthemen steht auf internationaler Ebene vor allem der Ausstieg der US-Regierung aus dem Pariser Klimaschutzabkommen in der Kritik. Doch auch im eigenen Land spürt Trump viel Gegenwind für seine Klima- und Umweltpolitik.

Beim Klimaschutz drängt sich vor allem ein US-Bundesstaat in den Vordergrund und schließt eigene Klimaschutzabkommen ab. Doch das ist nicht alles. Auch in Sachen Umweltpolitik haben sich gleich sieben Generalstaatsanwälte aus verschiedenen US-Staaten zusammengetan, um gegen die Umweltbundesbehörde vorzugehen.

Kalifornien schließt eigenes Klimaabkommen mit China

Der bevölkerungsreichste US-Bundesstaat Kalifornien nimmt in den USA ungeachtet der Pläne der US-Regierung zunehmend eine Vorreiterrolle beim Klimaschutz ein. Nun hat der Gouverneur Jerry Brown von der Demokratischen Partei im Rahmen seine China-Reise mehrere Abkommen mit der Volksrepublik sowie einzelnen chinesischen Provinzen getroffen, in denen es um den Ausbau der erneuerbarer Energien und den Klimaschutz geht.

Dazu zählt auch ein bilaterales Klimaschutzabkommen, das Brown und der chinesische Wissenschafts- und Technologieminister Wan Gang unterzeichneten. Gemeinsam wolle man daran arbeiten, die CO2-Emissionen zu reduzieren, so Brown. China, Europa und einzelne US-Staaten müssten die Lücke durch Trumps Ausstieg aus dem Pariser Abkommen füllen.

Weitere Mitglieder treten der „Under2 Coalition“ bei

Brown hat auch am Under2 Clean Energy Forum in Peking teilgenommen, bei dem sich insgesamt fünf neuen Mitglieder der sogenannten „Under2 Coalition“ angeschlossen haben, darunter Dänemark sowie einzelne Regionen aus Indien, Frankreich und Südafrika. Die Under2 Coalition ist aus einer Partnerschaft zwischen Kalifornien und Baden-Württemberg hervorgegangen.

US-Behörde EPA erlaubt umstrittenes Pestizid ohne Auflagen

Aus einem ganz anderen Grund steht der US-Regierung in Sachen Umweltpolitik Ungemach vor der Tür. Die Generalstaatsanwälte aus den sieben Bundesstaaten New York, Maine, Massachusetts, Vermont, Kalifornien, Washington und Maryland verklagen Berichten zufolge die zuständige Umweltbehörde Epa. Es geht um den Einsatz des Pestizids Chlorpyrifos. Die Epa mit dem umstrittenen, von Trump eingesetzten Chef Scott Pruitt hat das weiter ohne Auflagen zugelassen.

Das Pestizid ist in den USA ein bisher weitverbreitetes Insektengift, das im Getreide- und Obstanbau verwendet wird. Vorliegende Studien zeigen aber, dass dieses Pestizid in Kindernahrung und auch in Äpfeln, Erdbeeren und anderen Obstsorten nachgewiesen wurde und das Nervensystem und Gehirn von Säuglingen, Kindern und Schwangeren dauerhaft schädigen kann. Unter der Obama-Regierung war anders entschieden worden.

Quelle: IWR Online

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