05.09.2017, 12:10 Uhr

PKW-Neuzulassungen: Starke Zuwachsraten bei Elektroautos

Flensburg – Die neuen Zulassungszahlen für Autos in Deutschland liegen vor. Demnach könnte die Nachfrage nach alternativen Antrieben langsam in Schwung geraten. Die Energiewirtschaft fordert derweil bei der Förderung der Elektromobilität neue Schwerpunkte.

Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) hat die Zahlen für Neuzulassungen von Personenkraftwagen (PKW) veröffentlicht. Dabei zeigen sich für PKW mit alternativen Antriebsarten im August 2017 zwei- bis dreistellige Zuwachsraten. Der Anteil ist jedoch weiterhin gering.

Elektro- und Hybrid-Antriebe legen stark zu

Insgesamt sind im Monat August in Deutschland 253.679 PKW neu zugelassen worden. Das entspricht einer Steigerung gegenüber August 2016 um 3,5 Prozent. Der Anteil der reinen Elektroautos an den Neuzulassungen insgesamt beträgt im August 2017 knapp 0,9 Prozent, das sind 2.177 Fahrzeuge. Doch gerade im Vergleich zum Vorjahr hat sich diese Zahl mehr als verdoppelt (+140 Prozent). Fahrzeuge mit Hybridantrieb (6.927) legten um gut 76 Prozent zu, darunter Plug-In-Hybride um das Dreifache auf 2.617 Fahrzeuge. Benziner haben mit einem Anteil von 58,4 Prozent (+15 Prozent) die häufigste Kraftstoffart gebildet, gefolgt von Dieselaggregaten, die mit einem Anteil von 37,7 Prozent um 13,8 Prozent zurückgegangen sind. Wie im Vorjahresmonat lag der durchschnittliche CO2-Ausstoß bei 128,2 Gramm pro Kilometer, so das KBA. Der PKW-Bestand in Deutschland liegt insgesamt in etwa bei 46 Millionen Autos.

SUVs weiter stark gefragt

Mit 17,2 Prozent (-10,9 Prozent) hielt VW trotz Zulassungsrückgängen erneut den größten Anteil der Neuzulassungen, gefolgt von Mercedes mit 10,5 Prozent (+7,5 Prozent). Beim Blick auf die Fahrzeugklassen ist die Kompaktklasse mit 23,9 Prozent, trotz eines leichten Rückgangs zum Vergleichsmonat (-2,5 Prozent), anteilsstärkstes Segment. Die SUVs haben kräftig um rund 30 Prozent zugelegt und kommen auf einen Anteil von 16,6 Prozent.

BDEW: Ladesäulen-Ausbau als Königsweg für E-Mobilität

Die Zahlen zeigen zwar einen starken Anstieg im Bereich der elektrischen Antriebe, doch vielen geht der Ausbau weiter viel zu langsam. Zu Beginn der Woche hat auch die Energiewirtschaft dazu ihre Meinung geäußert. Mit Blick auf drohende Fahrverbote in zahlreichen Innenstädten fordert der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), die Potenziale von alternativen Antriebstechnologien endlich konsequent zu nutzen. Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung: „Wie wir sehen, ist eine Kaufprämie zwecklos, wenn das Produkt nicht attraktiv und bezahlbar ist.“ Vielmehr sei der zügige Ladesäulen-Ausbau der Königsweg, um der Elektromobilität zum Durchbruch zu verhelfen. „Für eine Million E-Autos auf den Straßen sind 70.000 Normalladepunkte und 7.000 Schnellladepunkte erforderlich. Da sich der Betrieb der Säulen aufgrund der geringen Anzahl von E-Fahrzeugen heute noch nicht lohnt, sind die von der Politik aufgelegten Förderprogramme enorm wichtig“, so Kapferer.

Quelle: IWR Online

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