24.04.2019, 11:13 Uhr

Daimler beteiligt sich an Batteriespezialisten Sila Nanotechnologies


© Daimler AG

Alameda, USA / Stuttgart – Die Daimler AG erhöht das Tempo bei der Elektromobilität. Hohe Bedeutung misst der Konzern dem Aufbau eines globalen Batterie-Produktionsnetzwerks bei. In den USA beteiligt sich Daimler jetzt an einem innovativen Spezialisten für neue Batteriematerialien.

Die Daimler AG eine Minderheitsbeteiligung an dem US-amerikanischen Batterieunternehmen Sila Nanotechnologies erworben. Daimler erhält durch den Deal Zugriff auf die patentierte Technologie des Unternehmens auf neue Batteriematerialien, die heutige Lithium-Ionen-Technologien übertreffen.

Batteriematerialien der Zukunft - Potenzial von Silizium nutzen

Die Daimler AG hat im Rahmen ihrer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten eine Minderheitsbeteiligung an dem US-amerikanischen Batteriematerialspezialisten Sila Nanotechnologies Inc. (Sila Nano) erworben. Sila Nano mit Sitz in Alameda, Kalifornien gilt als ein führender Entwickler von neuen Batteriematerialien, die heutige Lithium-Ionen-Technologien übertreffen. Mit seinen neuesten Entwicklungen setzt das Unternehmen einen neuen Standard in Sachen Batterieleistung. Es nutzt das Potenzial von Silizium, um sichere, skalierbare Batterien mit hoher Energiedichte zu realisieren. Daraus ergeben sich neue Möglichkeiten der Elektrifizierung von Verbrauchergeräten bis hin zu Elektrofahrzeugen und darüber hinaus. Daimlers Ziel ist es, die Entwicklung und Kommerzialisierung von Li-Ion-Batterietechnologien zusammen mit Sila Nano zu beschleunigen. Durch den Deal erhält Daimler auch einen Sitz im Board of Directors von Sila Nano.

Patent: Sila Nanotechnolgies ersetzt Gaphitelektroden durch Si-Verbundstoffe

Während die Fortschritte traditioneller Li-Ion-Batteriechemie allmählich stagnieren, hat das interdisziplinäre Team von Wissenschaftlern und Ingenieuren von Sila Nano die Entwicklung der nächsten Generation Batteriechemie vorangetrieben. Das Unternehmen ersetzt herkömmliche Graphitelektroden vollständig durch seine patentierten, Silizium dominierenden Verbundstoffe. Diese bieten eine hohe Energiedichte sowie Zyklenfestigkeit und ermöglichen somit die Entwicklung leistungsfähigerer, langstreckentauglicher und langlebiger Energiequellen für Elektrofahrzeuge. Die Materialien lassen sich leicht in bestehende Li-Ion-Produktionsstätten integrieren und ermöglichen einen effizienten Einsatz im Großserienmaßstab. Im Vergleich zu herkömmlichen Li-Ionen sorgt die neu entwickelte Batteriechemie nach Unternehmensangaben für eine Verbesserung von bis zu 20 Prozent und birgt noch weiteres Potenzial.

„Die Lithium-Ionen-Technologie ist derzeit die effizienteste, verfügbare Batterietechnologie und bietet noch viel Potenzial für die Zukunft. Die Fortschritte, die Sila Nano in Bezug auf die Batterieleistung erzielt hat, sind vielversprechend. Wir freuen uns auf eine fruchtbare Zusammenarbeit und bündeln unser Know-how für weitere Entwicklungsschritte und eine schnelle Kommerzialisierung“, so Sajjad Khan, Executive Vice President für Connected, Autonomous, Shared & Electric Mobility bei der Daimler AG.

Die Elektro-Offensive von Daimler - Investitionen in Höhe von 10 Milliarden Euro

Daimler investiert über Mercedes Benz Cars rd. 10 Milliarden Euro (Mrd. Euro) in die Erweiterung seines Produktportfolios der Marke EQ. Darüber hinaus investiert Daimler mehr als eine Mrd. Euro in einen globalen Batterie-Produktionsverbund innerhalb des weltweiten Produktionsnetzwerks von Mercedes-Benz Cars. Der globale Batterie-Produktionsverbund wird künftig aus neun Fabriken auf drei Kontinenten bestehen. Aktuell umfasst der Batterie-Produktionsverbund acht Fabriken an sechs Standorten auf drei Kontinenten. In Kamenz läuft die Batterieproduktion bereits seit 2012. Zudem entsteht seit 2016 eine zweite Batteriefabrik am Standort. Die Serienproduktion startet im Frühjahr 2019. Im Mercedes-Benz Werk Untertürkheim ist in den Werkteilen Brühl und Hedelfingen jeweils eine Batteriefabrik geplant.

Daimler und BAIC bauen aktuell gemeinsam eine lokale Batterieproduktion am bestehenden Standort im Yizhuang Industrial Park in Peking (China). In der Nähe des bestehenden Mercedes-Benz Werks in Tuscaloosa (USA) wurde mit dem Bau einer Batteriefabrik begonnen. Gemeinsam mit dem lokalen Partner Thonburi Automotive Assembly Plant (TAAP) errichtet Mercedes-Benz Cars eine Batterieproduktion in Bangkok (Thailand). Im Mercedes-Benz Werk Sindelfingen wird eine neue Batteriefabrik entstehen. Mit dem polnischen Standort Jawor wächst der globale Batterie-Produktionsverbund von Daimler auf neun Fabriken an sieben Standorten auf drei Kontinenten an.

Quelle: IWR Online

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