Altmark im Fokus: Lithiumfund von Neptune Energy könnte Bruttowertschöpfung von 6,4 Mrd. Euro bringen

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Hannover - In der Altmark in Sachsen-Anhalt wurde eines der größten projektbezogenen Lithiumvorkommen weltweit entdeckt. Eine aktuelle Studie von IW Consult im Auftrag von Neptune Energy zeigt, dass ein voll entwickeltes Förderprojekt bis 2042 eine Bruttowertschöpfung von 6,4 Milliarden Euro erzeugen könnte.
Die Entdeckung von 43 Millionen Tonnen Lithiumkarbonatäquivalent (LCE) macht die Altmark zu einem Hotspot für Lithium. Neptune Energy plant eine jährliche Förderung von bis zu 25.000 Tonnen. Experten sehen einen positiven wirtschaftlichen Effekt für die Region von rund zwei Prozent Bruttowertschöpfung pro Jahr und eine Stärkung der Versorgungssicherheit für Batterien und Energiespeicher.
Wirtschaftliche Dimension des Lithiumprojekts
Der Rohstoffförderer Neptune Energy untersucht seit 2024 die Lithiumgewinnung in der Altmark. Eine aktuelle Studie von IW Consult quantifiziert nun die potenziellen ökonomischen Effekte des Projekts über den Zeitraum von 2025 bis 2042. Demnach könnte die deutschlandweite Bruttowertschöpfung bei 6,4 Milliarden Euro liegen, davon etwa 67 Prozent in der Region Altmark.
Die Studie unterteilt das Projekt in drei Phasen: Entwicklungs-, Investitions- und Förderphase. Die Entwicklungsphase bis 2028 würde einen Bruttowertschöpfungseffekt von 45,3 Millionen Euro erzeugen. In der Investitionsphase (2028 - 2032) steigt die Wertschöpfung auf 852,6 Millionen Euro, überwiegend durch indirekte Effekte von Infrastruktur- und Technologieinvestitionen. Ab 2033 könnte die jährliche Bruttowertschöpfung während der Förderphase bei 548,8 Millionen Euro liegen, wovon 75 Prozent regional in der Altmark entfielen.
Dr. Andreas Scheck, CEO von Neptune Energy, kommentiert: „Auch wenn wir uns derzeit noch in der Entwicklungsphase des Projektes befinden, wird mit den ökonomischen Berechnungen deutlich, welches Potenzial die Lithiumförderung in den nächsten Jahrzehnten mit sich bringt. Für die Altmark, aber auch darüber hinaus, wird es deutlich spürbare, positive wirtschaftliche Effekte geben.“
Neben der Wertschöpfung prognostiziert die Studie die Schaffung von bis zu 1.500 Arbeitsplätzen in Zusammenhang mit dem Projekt.
Strategische Bedeutung und Versorgungssicherheit
Lithium ist ein zentraler Rohstoff für Batterien, Elektrofahrzeuge und stationäre Energiespeicher, wird aber auch in der chemischen Industrie, für Spezialkunststoffe und Glaskeramik verwendet. Deutschland ist aktuell in hohem Maße von Importen abhängig. Das Projekt in der Altmark könnte einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten und geopolitische Abhängigkeiten verringern.
Benita Zink, Analystin bei IW Consult, betont: „Der geplante Lithiumabbau in der Altmark durch Neptune Energy kann den europäischen Bedarf an kritischen Rohstoffen durch eigene Produktion decken und somit Risiken durch geopolitische Abhängigkeiten reduzieren.“ Prognosen der Internationalen Energieagentur (IEA) zeigen, dass der weltweite Bedarf bis 2035 je nach Szenario zwischen 240 und 490 Prozent steigen könnte.
Technisch setzt Neptune Energy seit 2024 mit der direkten Lithiumextraktion (DLE) aus Tiefenwasser auf ein umweltschonendes Verfahren - ohne Tagebau, ohne Verdunstungsbecken, mit minimalem Flächenbedarf.
Im August 2025 wurde der zweite Pilotversuch zur direkten Lithiumextraktion mit dem Partner Lilac erfolgreich abgeschlossen. Aus dem Tiefenwasser der Altmark wurde mittels Ionenaustausch batteriefähiges Lithium (battery grade) hergestellt. Von Mitte September bis Mitte Oktober lief ein dritter Versuch zur technischen Bewertung eines Adsorptionsverfahrens. Anschließend soll eine Demonstrationsphase folgen, in der der Einsatz einer voll integrierten Extraktionsanlage als nächster Schritt hin zur kommerziellen Produktion erprobt wird. Diese folgenden Schritte werden noch Gegenstand weiterer bergrechtlicher Genehmigungsverfahren sein.
Die Altmark verfügt nach Angaben des Unternehmens über 43 Millionen Tonnen Lithiumkarbonatäquivalent (LCE), eine der größten projektbezogenen Lithium-Ressourcen weltweit.
Ausblick: Deutsche und europäische Batterielieferkette könnte stabilisiert werden
Das Lithiumprojekt von Neptune Energy kombiniert wirtschaftliche Effekte und strategische Relevanz. Neben der regionalen Wertschöpfung könnte die Förderung die deutsche und europäische Batterielieferkette stabilisieren. Mit den laufenden Pilot- und Demonstrationsversuchen rückt die Umsetzung eines voll kommerziellen Projekts näher, das sowohl die Energie- als auch die Rohstoffstrategie von Deutschland und Europa unterstützen kann.
Quelle: IWR Online
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