Abo Invest verfehlt gesenkte Prognose
Wiesbaden – Die Windenergie-Beteiligungsgesellschaft Abo Invest hat im Geschäftsjahr 2016 die bereits gesenkte Prognose deutlich unterschritten. Als Grund nennt das Unternehmen das schwache Windjahr 2016. Im laufenden Jahr sieht es nicht viel besser aus.
Die 2010 gegründete Abo Invest AG hält Beteiligungen an Windenergie-Projektgesellschaften in ganz Europa. Diese haben im Jahr 2016 deutlich weniger Strom erzeugt als erwartet.
Schwaches Windjahr: Abo Invest unterbietet gesenkte Prognose
Im Jahr 2016 hat die Abo Invest AG einen Verlust vor Steuern (EBT) in Höhe von 2,3 Mio. Euro eingefahren (2015: -3,3 Mio. Euro). Ursprünglich hatten die Wiesbadener ein positives EBT von 0,5 bis 1,0 Mio. Euro anvisiert, diese Prognose aber bereits im November 2016 auf einen Verlust von 0,5 bis 1,0 Mio. Euro korrigiert. Diese gesenkte Prognose wurde nun erneut deutlich unterboten. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sinkt auf 20,3 Mio. Euro (2015: 21,7 Mio. Euro). Unterm Stricht steht ein konzernweiter Verlust von 3,1 Mio. Euro (2015: -4,2 Mio. Euro).
Nur gut 300 statt etwa 340 Mio. kWh Windstrom
Als Grund für die Verluste führt Abo Invest europaweit schlechte Windverhältnisse an. So blieben die Stromerträge der 15 Windparks mit einer Gesamtleistung von 128,4 Megawatt mit 303 Mio. kWh um zehn Prozent hinter der Prognose von 338 Mio. kWh zurück. Die insbesondere im zweiten Halbjahr unterplanmäßige Stromproduktion spiegelt sich im Konzernumsatz wider, der mit 27,7 Mio. Euro die korrigierte Prognose aus dem November 2016 (29,2 Mio. Euro) nochmals unterschreitet. Ursprünglich war ein Umsatz von rd. 31 Mio. Euro für das Jahr 2016 erwartet worden.
Vorstand rechnet 2017 mit positivem Ergebnis – bei durchschnittlichem Windaufkommen
„Trotzdem sind wir zuversichtlich, die Ergebniswende bald zu schaffen“, betont Vorstand Andreas Höllinger. In den vergangenen Jahren ist es Abo Invest gelungen, die Zinskosten deutlich zu reduzieren, wie das Unternehmen erklärt. Die Ausschüttung von 4 Mio. Euro Liquidität ist in den Rückkauf hochverzinslicher Genussscheine geflossen. „In einem Geschäftsjahr mit durchschnittlichem Windaufkommen ist daher mit einem positiven Ergebnis zu rechnen“, so Höllinger weiter. Ob das 2017 gelingt, ist nach dem aus Unternehmenssicht windschwachen Auftakt allerdings fraglich. „Mit gutem Wind im zweiten Halbjahr lässt sich jedenfalls noch einiges gutmachen“, sagt Höllinger.
Quelle: IWR Online
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