15.11.2010, 15:58 Uhr

Biogasrat fordert politische Initiative

Berlin - Die Bundesregierung hält an ihren Plänen zu Einspeisung von Biogas in das Erdgasnetz fest. Nach Angaben des Biogasrates hat der Wirtschaftsstaatssekretär Ernst Burgbacher sich in seinem Grundsatzvortrag auf einer Fachkonferenz des Biogasrat e.V. zur Strategie der Bundesregierung bekannt, bis zum Jahr 2020 sechs Milliarden Kubikmeter Biogas in das deutsche Erdgasnetz einzuspeisen. Gute Einsatzfelder für Biogas sehe er demzufolge sowohl in den Bereichen Strom- und Wärmeerzeugung, als auch Kraftstoffnutzung. Der Biogasrat begrüßt diese Feststellung, da in der vergangenen Woche einige missverständliche Äußerungen des Bundeswirtschaftsministers Rainer Brüderle in dieser Frage zu Irritationen in der Biogasbranche geführt hätten.

Der Biogasrat fordert "lückenlose Nachweise für Herkunft und Herstellung bei Bioenergien und konkurrierenden Verwertungen". Dabei sei die Bundesregierung mit der Zertifizierung für Biokraftstoffe bereits weit fortgeschritten. Zudem sei die Einspeisung ins Erdgasnetz und die Entnahme durch das Biogasregister der dena inzwischen lückenlos dokumentierbar. Als nächsten Schritt fordert der Biogasrat die Öffnung des europäischen Biomethanmarktes durch eine Zusammenarbeit der nationalen Registerstellen. Zudem müsse der Absatzmarkt für Biomethan schnellstmöglich aktiviert werden, um einen Fadenriss in der Biogasbranche zu verhindern. Der Biogasrat will dazu die Vergütung für die Stromerzeugung in Kraftwärmekopplungsanlagen für größere Kraftwerke geöffnet wissen. Zudem solle der Wärmemarkt für den Einsatz von Biogas geöffnet werden.

Mit Blick auf die in 2011 anstehende Novellierung des EEG forderte der Biogasrat, dass das EEG 2012 "schlank, marktnah und effizient" werden solle. Vor diesem Hintergrund sollten Marktprämien die starren Vergütungsregelungen ablösen. Die Netzbetreiber sollten aus Sicht des Verbands zudem gesetzlich gezwungen werden, mehr und mehr Biogas als Regelenergie einzusetzen, so dass Schwankungen in der Produktion von Solar- und Windenergiestrom ausgeglichen werden könnten.

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