Bloomberg: Investitionen in die globale Energiewende steigen erstmals auf über 500 Mrd. US-Dollar
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London – Im Jahr 2020 wurde weltweit die Rekordsumme von 501,3 Milliarden US-Dollar in die Energiewende investiert. Das geht aus einer breit angelegten Analyse der BloombergNEF (BNEF) hervor.
Trotz der COVID-19 Pandemie sind die globalen Investitionen in die Dekarbonisierung der Weltwirtschaft im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr um 9 Prozent gestiegen. Europa leistet dabei den größten Beitrag und hält den höchsten Anteil an den globalen Investitionen. Im Investitions-Länderranking bei den Erneuerbaren Energien reiht sich Deutschland mittlerweile hinter Vietnam ein.
Investitionen in Erneuerbare Energien erreichen über 300 Milliarden US-Dollar
Die Analyse von Bloomberg New Energy Finance (BNEF) zeigt, dass Unternehmen, Regierungen und Haushalte im Jahr 2020 insgesamt 303,5 Mrd. US-Dollar in neue regenerative Energiekapazitäten investiert haben. Das ist ein Anstieg um 2 Prozent. Untermauert wurde der Anstieg durch den bisher größten Zuwachs an Solarprojekten aller Zeiten und einen Anstieg der Investitionen in Offshore-Windenergie um 50 Mrd. US-Dollar. Außerdem wurden laut BNEF insgesamt 139 Mrd. US-Dollar für Elektrofahrzeuge und die dazugehörige Ladeinfrastruktur ausgegeben, ein Plus von 28 % und ebenfalls ein neuer Rekord.
Auch andere Bereiche und Sektoren rund um die Energiewende bzw. Dekarbonisierung zeigten danach Stärke. So stieg die Installation von energieeffizienten Wärmepumpen auf 50,8 Mrd. US-Dollar, ein Plus von 12 %. Die Investitionen in stationäre Speichersysteme erreichte 3,6 Mrd. US-Dollar, während die weltweiten Investitionen in die Kohlenstoffabscheidung und –speicherung (CCS) auf 3 Mrd. US-Dollar kletterte. Der Wasserstoffsektor kommt 2020 auf 1,5 Mrd. US-Dollar, was einem Rückgang um 20 Prozent entspricht, aber den bisher zweithöchsten Wert überhaupt darstellt.
Investitionen in Dekarbonisierung: Europa legt zu und führt, China und USA mit Rückgang
Eine geografische Aufteilung der BNEF-Investitionsdaten für die globale Energiewende zeigt, dass Europa mit 166,2 Mrd. US-Dollar und mit einem rasanten Anstieg um 67 Prozent den größten Anteil an den weltweiten Investitionen in die Dekarbonisierung ausmachte, während China einen Rückgang um 12 Prozent auf 134,8 Mrd. US-Dollar und die USA sogar ein Minus von 11 Prozent auf 85,3 Mrd. US-Dollar zu verzeichnen hatten. Die beeindruckende Leistung Europas wurde durch ein Rekordjahr beim Verkauf von Elektrofahrzeugen und das beste Jahr bei den Investitionen in erneuerbare Energien seit 2012 angetrieben, teilte die BNEF mit.
Investitions-Länderranking: Deutschlang bei EE-Investitionen hinter Vietnam
Betrachtet man nur die Investitionen in Erneuerbare Energien - als einen Teil der gesamten Dekarbonisierungs-Investitionen – dann erreichen die Investitionen in erneuerbare Energien in Europa mit 81,8 Mrd. US-Dollar (+52%) den höchsten Stand seit 2012 und sind damit auf der Höhe von China mit 83,6 Mrd. US-Dollar (-12%). In Japan kletterten die EE-Investitionen um 10% auf 19,3 Mrd. US-Dollar, gefolgt von Großbritannien mit 16,2 Mrd. US-Dollar (+177%) und den Niederlanden mit 14,3 Mrd. US-Dollar (+ 221%).
Die EE-Investitionen in Spanien kletterten 2020 um 16% auf 10 Mrd. US-Dollar, dahinter folgt bereits Brasilien mit einem Zuwachs von 23% auf 8,7 Mrd. US-Dollar sowie Vietnam, das die Investitionen um 89% auf 7,4 Mrd. US-Dollar erhöhte. Dahinter reihen sich Frankreich mit 7,3 Mrd. US-Dollar (+38%) und Deutschland mit 7,1 Mrd. US-Dollar (+14%) ein.
Quelle: IWR Online
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