15.03.2017, 13:12 Uhr

Börse: Eon trotz 16 Milliarden Verlust optimistisch – Tesla mit neuem Auto? – Verbund schwach nach gescheitertem Mellach-Verkauf

Münster – Der RENIXX World notiert am Mittwoch leichter, während sich der Dax noch knapp im Plus steht. Der Energiekonzern Eon hat 2016 einen Verlust von 16 Milliarden Euro eingefahren und blickt dennoch optimistisch in die Zukunft.

Der RENIXX World gibt im bisherigen Handel am Mittwoch um 0,5 Prozent auf 433,22 Punkte nach. Die Kursverluste stellten sich bereits kurz nach Handelsbeginn ein, seitdem bewegt sich der Index seitwärts. Der Dax hat seine anfänglichen Kursgewinne inzwischen vollständig wieder abgegeben und notiert bei 11.990 Zählern unverändert gegenüber gestern. Auf dem Parkett herrscht dabei gespannte Ruhe vor dem Sturm. Am späten Abend deutscher Zeit gibt die US-Notenbank Fed ihre Zinsentscheidung bekannt, zeitgleich läuft derzeit die richtungsweisende Wahl in den Niederlanden.

Eon macht 16 Milliarden Euro Verlust

In der Energiewirtschaft zeigen die Blicke heute auf Eon. Der Energieversorger muss für 2016 einen Konzernfehlbetrag von 16 Milliarden Euro verbuchen. Gründe dafür sind milliardenschwere Abschreibungen auf die konventionelle Kraftwerkstochter Uniper sowie die Zahlung eines Risikoaufschlags im Rahmen des Atom-Deals mit der Bundesregierung. Angesichts dieser Zahlen hält sich die Aktie recht wacker, der Titel gibt im Dax bislang um 2,8 Prozent auf 6,82 Punkte ab (Xetra-Kurse). Ein Grund könnte sein, das Konzernchef Johannes Teyssen nun den „Weg von Eon in eine neue Energiewelt“ frei sieht und sogar eine Dividende von 0,21 Euro je Aktie vorschlägt.

Neben Eon zählt auch die Aktie von RWE (-1,3 Prozent, 14,42 Euro) zu den Verlierern, profitiert aber weiter von der gestrigen Hausse um Übernahmegerüchte der RWE-Tochter Innogy (-1,6 Prozent, 34,30 Euro). Die Eon-Tochter Uniper, die in der vergangenen Woche bereits die Milliarden-Abschreibungen bekanntgegeben hatte, gibt um 1,4 Prozent auf 14,23 Euro nach (Xetra-Kurse).

Yingli gefragt – Dong Energy schickt Offshore-Windpark in Rente

Im RENIXX notiert die Aktie des Produzenten von Solarmodulen Yingli (+7,3 Prozent, 2,15 Euro) an der Spitze, ohne dass für die Chinesen besondere Meldungen vorliegen. Es folgen die Titel der Brennstoffzellen-Spezialisten Plug Power (+4,3 Prozent, 0,954 Euro) und Ballard Power (+3,5 Prozent, 2,03 Euro). Auch Anteilsscheine des Versorgers Dong Energy (+1,2 Prozent, 34,37 Euro) sind am Mittwoch gefragt. Die Dänen gaben heute nach 25 Jahren Laufzeit das Ende des weltweit ersten Offshore-Windparks Vindeby bekannt.

Der US-Elektro- und Speicherspezialist Tesla (+0,3 Prozent, 243,70 Euro) wird Medienberichten zufolge nicht nur mit zwei neuen Läden auf dem südkoreanischen Markt Fuß fassen, sondern arbeitet offenbar bereits an einem Nachfolgemodell für das in der zweiten Jahreshälfte erscheinenden Elektroauto Model 3. Das neue Model Y soll demnach schon 2018 in Produktion gehen, ein Schwerpunkt soll auf dem autonomen Fahren liegen.

Suzlon Schwach – Verbund bläst Mellach-Verkauf ab

Schlusslicht unter den Aktien aus der Regenerativen Energiewirtschaft ist am Mittwoch Suzlon (-3,7 Prozent, 0,790 Euro), hinter China Longyuan Power (-3,0 Prozent, 0,770 Euro) und Rec Silicion (-2,5 Prozent, 0,119 Euro). Auch Anteilsscheine des österreichischen Versorgers Verbund (-1,0 Prozent, 16,07 Euro) stehen auf den Verkaufslisten. Das Unternehmen gab gestern bekannt, das defizitäre Gas-Kombikraftwerk Mellach nun noch nicht zu verkaufen. Die Angebote haben nicht den Erwartungen des Managements entsprochen. Nun wird ein Einsatz im Zusammenhang mit der Netzreserve geprüft. Alle Kurse stammen, sofern nicht anders angegeben, von der Börse Stuttgart.

Quelle: IWR Online

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