14.06.2013, 17:14 Uhr

Centrotherm verliert Auftrag über 290 Millionen Euro

Blaubeuren – Dem Konsortium aus der Centrotherm Photovoltaics AG und der Kinetics Germany GmbH wurde jetzt seitens des algerischen Auftraggebers der Vertrag für den Bau einer vollintegrierten Solarmodulfabrik in Algerien gekündigt. Die Fabrik sollte im Auftrag der China Electric Equipment Group (CEEG), einer Tochter der Société Nationale de l’Electricité et du Gaz (Sonelgaz), errichtet werden und ein Projektvolumen von rund 290 Millionen Euro umfassen. Das Konsortium wird nun die Wirksamkeit und Bedeutung der Kündigung prüfen, so Centrotherm.

Vertrag wurde schon 2011 geschlossen

Im April 2011 wurde der Deal des Konsortiums bekannt. Laut Vereinbarung sollten ab 2014 die ersten Hochleistungsmodule des Werks, das in Rouiba 30 km östlich der Hauptstadt Algier entstanden wäre, vom Band laufen. Die Module waren insbesondere für den heimischen Markt vorgesehen. Mit einer jährlichen Produktionskapazität von rund 116 Megawattpeak (MWp), errichtet auf einer Grundstücksfläche von rund 43.000 Quadratmetern, wäre die Modulfabrik die größte Algeriens gewesen.

Keine negative Auswirkungen auf die Zukunft

Die Aktie von Centrotherm gab im heutigen Handel um 5,3 Prozent erheblich nach und steht derzeit bei einem Kurs von 1,259 Euro. Das Unternehmen erklärte jedoch, dass auch eine Kündigung keine negativen Auswirkungen auf die Entwicklung von Centrotherm hätte. Etwaige Schadensersatzansprüche gegen die Gesellschaft wären durch den Insolvenzplan erfasst. Centrotherm hatte erst vor kurzem die Sanierung beendet, als das seit Oktober 2012 laufende Insolvenzverfahren am 31. Mai aufgehoben wurde.


© IWR, 2013