01.04.2015, 08:37 Uhr

Deutsche Börsen-Strompreise fallen im März

Leipzig/Paris – Die Strompreise an der Börse sind im März 2015 gegenüber dem Februar spürbar gefallen. Besonders die Preise für Spitzenlaststrom geben nach.

Im Marktgebiet Deutschland/Österreich lag der durchschnittliche Börsenpreis für eine Kilowattstunde (kWh) Grundlaststrom im März bei 3,13 Cent (Feb.: 3,67 Cent/kWh). Das sind knapp 15 Prozent weniger als im Februar 2015. Noch stärker gab der Preis für Strom zur Spitzenlastzeit nach.

Spotmarkt-Preise: Deutscher Strompreis fällt

Am Spotmarkt der Epex Spot beläuft sich der mittlere Strompreis für Grundlaststrom in Deutschland im Day-ahead-Handel im März 2015 auf 3,13 Cent/kWh und ist damit gegenüber Februar 2015 um 14,7 Prozent gefallen (Februar 2015: 3,67 Cent/kWh). Der Preis für Spitzenlaststrom (Stromlieferung für die Zeit von 8:00 bis 20:00 Uhr) fällt im März 2015 sogar noch deutlicher um rd. 18,3 Prozent auf 3,44 Cent/kWh (Februar 2015: 4,21 Cent/kWh). Die zunehmende PV-Leistung im Jahresverlauf deckt die teure Mittagsspitze dabei immer besser ab.

Mit Blick auf die letzten 12 Monate sind die Strompreise weitgehend konstant geblieben. Gegenüber dem März 2014 (3,10 Cent/kWh) steigt der Preis um knapp 1 Prozent. Der Preis für Spitzenlaststrom klettert mit 1,8 Prozent nur unwesentlich mehr (März 2014 3,38 Cent/kWh). Die Berechnungsmethode der Epex Spot, bei der die Preise der Wochenendtage für die Kalkulation unberücksichtigt bleiben, liefert für den März 2015 einen mittleren Wert von 3,79 Cent/kWh (März 2015: 3,81 Cent/kWh).

Strom in Frankreich und in der Schweiz deutlich teurer

In den deutschen Nachbarländern fallen die Strompreise weniger markant. In Frankreich sinkt der Preis für Grundlaststrom im Day-ahead-Handel um 12,6 Prozent auf 4,38 Cent die kWh (Februar 2015: 5,01 Cent/kWh). Auf Jahressicht legt der Preis in Frankreich um 23 Prozent zu (März 2014: 3,56 Cent/kWh). In der Schweiz steigt der Preis auf Jahressicht um 24,3 Prozent auf 4,45 Cent je kWh (März 2014: 3,58 Cent/kWh).

Terminmarktpreise weiterhin niedrig

Die Preise für Stromlieferungen in der Zukunft verharren weiterhin oberhalb der Drei-Cent-Marke. Der mittlere Terminmarktpreis für Grundlaststrom zur Lieferung im Jahr 2016 liegt im März 2015 mit rd. 3,23 Cent die kWh nur knapp unter dem Preis des Vormonats (Februar 2015: 3,29 Cent / kWh). Gegenüber dem Vorjahr fällt der durchschnittliche Terminmarktpreis dagegen um 9,0 Prozent (März 2014: 3,55 Cent/kWh). An den Strombörsen wird derzeit das Lieferjahr 2018 am günstigen gehandelt. Marktteilnehmer können sich für 3,12 Cent je kWh mit Strom eindecken. Nur etwas teurer ist das Lieferjahr 2017 (3,16 Cent/kWh). Auch die Preise für die weiter in der Zukunft liegenden Lieferperioden bewegen sich auf dem Niveau des Lieferjahres 2018. Mit 3,38 Cent/kWh ist Grundlast-Strom zur Lieferung im Jahr 2021 derzeit der teuerste, während Strom für das Lieferjahr 2016 für 3,22 Cent die kWh zu bekommen ist (Abrechnungspreise vom 31.03.2015).

Termin- und Spotmarkt an der Strombörse

Am Spotmarkt der Strombörse werden kurzfristige Stromkontingente gehandelt (selbiger Tag = Intraday oder für den nächsten Tag = day-ahead). Am Terminmarkt werden dagegen längerfristige Stromeinkäufe getätigt. Stromhändler und Großabnehmer können dort Strom zur Lieferung in den nächsten Jahren einkaufen.

Quelle: IWR Online
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