E.ON muss eigenes Endlager für finnisches Atomkraftwerk suchen
Pyhäjoki, Finnland / Hamburg – Nach Informationen der Umweltschutzorganisation Greenpeace gestaltet sich der von E.ON geplante Neubau eines Atomkraftwerkes im finnischen Pyhäjoki schwieriger als gedacht. Das finnische Ministerium für Arbeit und Wirtschaft hat jetzt verlauten lassen, dass E.ON sich einen eigenen Endlagerstandort für den Atommüll suchen muss und nicht, wie von E.ON beabsichtigt, ein Endlager in der Region nutzen kann. Die dadurch stark ansteigenden Projektgesamtkosten werden von Greenpeace mit bis zu 18 Mrd. Euro veranschlagt.
Das nördlichste AKW der EU
Bereits im Oktober 2011 hat das vom deutschen Energie-Konzern E.ON eingerichtete AKW-Konsortium Fennovoima die Standortentscheidung für ein geplantes Atomkraftwerk in Finnland bekanntgegeben. Das in Pyhäjoki geplante AKW liegt rund 100 Kilometer südlich der Stadt Oulu am Bottnischen Meerbusen der Ostsee und wäre damit das nördlichste AKW in der Europäischen Union.
Widerstand gegen AKW Standort in Pyhäjoki wächst
Die Ankündigung des ersten AKW-Neubaus nach Fukushima stieß nicht nur bei Atomkraftgegnern auf Widerstand. Anwohner und die Bürgerinitiative Pro Hanhikivi haben eine Vielzahl von Einwänden gegen den geänderten Landnutzungsplan eingereicht und damit bereits den geplanten Baubeginn Ende 2012 in weite Ferne rücken lassen. „Das Projekt hat bereits jetzt ein Jahr Verzögerung und weitere kündigen sich an. E.ON besitzt nicht alle Grundstücke und die Besitzer sind bislang nicht bereit zu verkaufen", sagte Greenpeace-Atomexperte Tobias Riedl.
© IWR, 2012