02.05.2012, 12:05 Uhr

Greenpeace: Finnisches Atomkraftwerk wird teurer als geplant

Hamburg – Nach Angaben der Umweltschutzorganisation Greenpeace hat sich der Energiekonzern E.on mit dem Neubau eines Atomkraftwerks im finnischen Pyhäjoki deutlich verkalkuliert. Laut zwei von Greenpeace veröffentlichten Gutachten könnte das Projekt aufgrund von Genehmigungsproblemen und erhöhten Sicherheitsanforderungen deutlich teurer werden als geplant. Allein der Rückbau des Reaktors könnte bis zu18,7 Milliarden Euro kosten. Der Reaktor soll 2020 ans Netz gehen.

„Eon hat sich verkalkuliert und droht Milliarden in den Sand zu setzen – die für die Energiewende dringend erforderlich wären", sagt Tobias Riedl, Atomexperte bei Greenpeace. „Der Zeitplan ist reines Wunschdenken, in Wahrheit sind die Genehmigungsrisiken so groß, dass es zu erheblichen Verzögerungen und zu einer Kostenexplosion kommen wird. E.on sollte aus diesem atomaren Irrsinnsprojekt sofort aussteigen", sagt Riedl.

Erhöhte Sicherheitsanforderungen nach Fukushima

Durch die Atomkatastrophe von Fukushima werden in Finnland neue Sicherheitsanforderungen für neue Atomkraftwerke entwickelt. Laut Greenpeace fallen dadurch für E.on neue Sicherheitsnachweise an, welche starken Einfluss auf die Kosten und den Zeitplan des Projektes haben. Das finnische Projekt wird durch das internationale Konsortium Fennovoima betrieben, an dem E.on mit rd. 34 Prozent beteiligt ist.

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© IWR, 2012