07.10.2014, 16:16 Uhr

EEG-Konto weiter mit Milliarden-Überschuss - Spekulationen um EEG-Umlage 2015

Münster - Kurz vor der Bekanntgabe der EEG-Umlage für 2015 geht Ende September der Milliarden-Überschuss auf dem EEG-Konto etwas zurück. Am 15. Oktober 2014 wird die EEG-Umlage für das Jahr 2015 bekannt gegeben. Kräftig spekuliert wird bereits im Vorfeld.

Nach einem positiven Saldo im August 2014 und einem Kontozuwachs in Höhe von 443 Mio. Euro, ist im September ein Monats-Minus bzw. ein Mittelabfluss in Höhe von 125 Mio. Euro zu verzeichnen. Das geht aus dem monatlichen Bericht der Netzbetreiber hervor.

EEG-Umlagekonto im September zeigt verzerrtes Bild

Im September 2014 wurden Einnahmen aus Zahlungen der EEG-Umlage in Höhe von 2,27 Mrd. Euro (August: 1,89 Mrd. Euro) erzielt. Während die Einnahmen aus der EEG-Umlage mit 1,77 Mrd. Euro nahezu konstant blieben, stiegen die Einnahmen aus der Vermarktung des regenerativen EEG-Stroms an der Strombörse von 123,8 Mio. Euro im August auf rd. 134,57 Mio. Euro im September 2014 an. Grund dafür sind höhere Strompreise an der Börse und damit gestiegene Vermarktungserlöse für den EEG-Strom. Der durchschnittliche Preis für deutschen Grundlaststrom am Spotmarkt stieg im September auf 3,48 Cent je Kilowattstunde (kWh) (August: 2,79 ct/kWh), notiert aber weiterhin unter der Grenze von 4 Cent.

Auf der Ausgabenseite stiegen die Vergütungszahlungen an die Betreiber regenerativer Anlagen im September auf 1,95 Mrd. Euro (August: 1,43 Mrd. Euro). Die im September verbuchten Auszahlungen an die Betreiber stammen jedoch zum Teil noch aus dem Vormonat August. Die Zahlungen der Managementprämie durch den Netzbetreiber Tennet verschoben sich teilweise vom August in den September 2014. Daher ist das Konto nicht wirklich aussagekräftig.

Spekulationen um Höhe der EEG-Umlage

Das Guthaben auf dem EEG-Umlagekonto beträgt zum Ende September 1,38 Mrd. Euro (August: 1,51 Mrd. Euro). Schon jetzt wird heftig über die Höhe der EEG-Umlage 2015 spekuliert. So geht der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) davon aus, dass die Umlage von aktuell 6,24 Cent/kWh auf voraussichtlich 6 Cent/kWh sinken wird. Auch die Wissenschaftler vom Öko-Institut und von Agora Energiewende prognostizieren eine Umlage-Senkung. Ein Wert zwischen 5,8 und 6,2 Cent/kWh sei denkbar, hatten sie im Mai 2014 prognostiziert. Dem Saarbrücker Institut für Zukunftsenergiesysteme (Izes) zufolge wird sich die neue Umlage im Bereich von 5,9 und 6,0 Cent/kWh bewegen.

Hintergrund: Über das EEG-Umlagekonto

Die EEG-Umlage für den Ökostrom ist keine Förderung oder Subventionierung aus Staats- bzw. Steuermitteln, wie so häufig in den Medien zu lesen ist. Der Staat legt beim EEG, wie im Fall des Mindestlohns die Lohnuntergrenze, nur die Mindestpreise für den Strom aus erneuerbaren Energien fest.

Einnahmen auf dem EEG-Umlagekonto entstehen nicht nur durch die Zahlung der EEG-Umlage der Stromverbraucher, sondern auch durch den Verkauf des EEG-Stromas an der Börse sowie aus Zinseinnahmen für Guthaben. Ausgaben fallen für die Zahlungen an die Betreiber regenerativer Anlagen und viele weitere Kostenblöcke (Börsenzulassung, Kosten für IT, Zinszahlungen, usw.) Das EEG-Umlagekonto wird von den Netzbetreibern geführt.

Weitere Links und Informationen zum Thema EEG:

EEG-Konto: Millionen-Zinskosten trotz Milliarden-Guthaben

EEG-Konto mit Milliarden-Polster: Überschüsse steigen im August


© IWR, 2014