Eifert Tesla Uber nach?
Münster – Wenn ein Aktien-Analyst das Kursziel für einen Titel in seinem Coverage um 66 Prozent anhebt, dann ist das bemerkenswert. Wenn dieser Analyst von der US-Investmentbank Morgan Stanley kommt und das Unternehmen, um das es geht, Tesla heißt, dann wird die Sache noch interessanter. Vor allem werden sich die Anleger für die Gründe interessieren, die den Experten zu dieser enormen Kursziel-Anhebung bewegt haben könnten.
Der US-Elektroauto-Hersteller Tesla Motors aus Palo Alto im Silicon Valley wird von der Börse derzeit mit knapp 29 Milliarden Euro bewertet. Aus Sicht einiger Fachleute ist das überzogen für eine Unternehmen, das derzeit noch rote Zahlen schreibt und dies wohl auch in absehbarer Zeit noch tun wird, doch Analyst Adam Jonas von Morgan Stanley sieht das anders: Wenn sich sein neues Kursziel für die Tesla-Aktie tatsächlich einstellen würde, wäre das Unternehmen an der Börse umgerechnet knapp 53 Milliarden Euro wert.
Kursziel von 280 auf 465 US-Dollar steil angehoben
Jonas von Morgan Stanley hat das Kursziel für Tesla von 280 auf 465 US-Dollar angehoben. Aktuell kostet das Wertpapier an der Stuttgarter Börse 229,54 Euro (+0,5 Prozent, Stand 10:15 Uhr), das sind rund 255 US-Dollar. Das Rating bei Morgan Stanley lautet unverändert "overweight". Nach Einschätzung von Jonas habe der Elektroauto-Hersteller das Potenzial, die Revolution im Bereich "Shared Mobility" (gemeinsam genutzte Fahrzeuge) entscheidend mitzubestimmen. Die Aktie sei sein "Top Pick" im US-amerikanischen Autosektor. Grund genug für den Analysten, das Kursziel um rund zwei Drittel anzuheben.
Tesla sieht Umsatzchancen durch "Shared Mobility"
Im Bereich "Shared Mobility" werden Fahrzeuge auch außerhalb von Familie und Haushalt geteilt. Einer der bekanntesten und erfolgreichsten Anbieter derartiger Angebote ist der Vermittlungsdienst Uber. Das ebenfalls aus Kalifornien stammende Unternehmen ist ein Online-Vermittlungsdienst für Fahrdienstleistungen. Er vermittelt Fahrgäste an Mietwagen mit Fahrer sowie auch private Fahrer mit eigenem Auto. Für diesen wachsenden Markt sei Tesla bestens aufgestellt, so zumindest die Einschätzung bei Morgan Stanley. Tesla selbst hat sich aktuell zu diesem Thema nicht geäußert. Generell will der Elektroauto-Hersteller diesen Markt aber schon beackern. „Mobilität nach Bedarf“ soll dabei durch eine Tesla-App ermöglicht werden. Neben Autos will Tesla dann mit „Tesla Mobility“ auch „Meilen verkaufen“, das bringe zusätzliche Umsatzchancen.
Quelle: IWR Online
© IWR, 2015