10.10.2024, 10:50 Uhr

Elektrolyseur geliefert - nächster Meilenstein im Wasserstoff-Projekt HyBit


© EWE / Robert Stümpke

Bremen - Grüner Wasserstoff eignet sich als Energieträger und Speichermedium für erneuerbare Energien sowie als Grundstoff in entsprechenden Industrieprozessen. Der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft ist daher auch einer der Schlüsselfaktoren für die Dekarbonisierung der Industrie. In Bremen ist im Projekt HyBit jetzt ein wichtiges Etappenziel erreicht.

Mit der Anlieferung von Komponenten für einen Elektrolyseur am Standort in Bremen-Mittelsbüren wurde am Dienstag (08.10.2024) der nächste Meilenstein im norddeutschen Wasserstoffgroßprojekt HyBit erreicht. Das Gemeinschaftsprojekt von SWB, EWE und ArcelorMittal Bremen soll zu einer Reduktion der CO2-Emissionen in der Stahlproduktion beitragen. Es markiert den Einstieg in die Dekarbonisierung der Branche.

Nach Lieferung der Komponenten: Montage von Elektrolyseanlage kann erfolgen

Im April 2023 wurde am Kraftwerksstandort in Bremen-Mittelsbüren der Grundstein für das HyBit Projekt gelegt. Jetzt sind die meisten Einzelkomponenten geliefert worden. Im nächsten Schritt werden diese zur kompletten Elektrolyseanlage montiert.

Die Anlieferung der Elektrolyseur-Großkomponenten erfolgte via Schwertransport vom Hersteller aus Farmsum (Niederlande) bis nach Bremen-Mittelsbüren. Geliefert wurden zwei separate Container-Module, die vor Ort miteinander verbunden wurden. Das größere Modul besteht aus einem Container mit den Maßen 1.250 x 380 x 350 Zentimeter und wiegt rund 32 Tonnen. In diesem Container wird nach Inbetriebnahme die eigentliche Elektrolyse stattfinden. Der kleinere, sogenannte Utility-Container, hat die Maße eines 40 Fuß Containers (1.219 x 244 x 259 cm) und ein Gewicht von zehn Tonnen.

„Wir freuen uns mit der erfolgreichen Lieferung des Elektrolyseurs über den nächsten Teilschritt im Projekt HyBit. Dank der engen und produktiven Zusammenarbeit mit unseren Partnern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft ist es uns schon bald möglich, die CO2-Emissionen in Bremen deutlich zu senken“, begrüßt Dr. Karsten Schneiker, Vorstandssprecher SWB AG die Lieferung der Container.

„Die Dekarbonisierung der Stahlherstellung ist ein Langstreckenlauf. Für unser Werk in Bremen ist mit dem nun gelieferten Elektrolyseur wieder ein weiteres Stück des Wegs zurückgelegt. Nach der Inbetriebnahme werden wir den ersten Wasserstoff bereits in unseren Prozessen einsetzen können“, ergänzt Dr. Thomas Bünger, CEO von ArcelorMittal Flachstahl Deutschland. Um eine zügige Dekarbonisierung umzusetzen, seien die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen entscheidend, so Bünger weiter.

Facts zum HyBit-Projekt

Das Projektkürzel HyBit steht für Hydrogen for Bremens industrial transformation. Ziel von HyBit ist es, am SWB-Kraftwerksstandort Bremen-Mittelsbüren durch den Elektrolyseur mittels Elektrolyse grünen Wasserstoff herzustellen und damit den Grundstein für die Dekarbonisierung der Stahlproduktion in Bremen bzw. Nordwestdeutschland zu legen.

Genutzt werden soll der grüne Wasserstoff hauptsächlich für die Roheisenerzeugung und die Verarbeitung im Stahlwerk von ArcelorMittal Bremen. Im Stahlwerk werden mit dem Einsatz von grünem Wasserstoff die CO2-Emissionen gesenkt. Zudem kann ein Teil des produzierten Wasserstoffs flexibel per LKW an weitere Einsatzorte, wie zum Beispiel Wasserstofftankstellen, transportiert werden.

Das HyBit-Projekt hat ein Investitionsvolumen von rund 20 Mio. Euro, 10 Mio. Euro davon sind eine Förderung des Landes Bremen.

Quelle: IWR Online

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