18.06.2013, 10:13 Uhr

Energieversorger WEMAG setzt auf grünen Strom

Schwerin- Der Energieversorger WEMAG hat das Jahresergebnis für 2012 sowie Auskünfte zur weiteren Unternehmensstrategie bekanntgegeben. Der Gewinn nach Steuerabzügen ging von 19,6 Mio. Euro im Jahr 2011 auf 17,9 Mio. Euro im Vorjahr zurück. Der leichte Rückgang lässt sich nach Angaben des Unternehmens mit dem kräftigen Margendruck sowie einem moderaten Absatzrückgang im Stromgeschäft erklären. „Das dennoch gute Resultat des Geschäftsjahres 2012 vermag nicht darüber hinwegzutäuschen, dass der Umbau der Energiewirtschaft immer größere Anstrengungen erfordert", erklärte Caspar Baumgart, kaufmännischer Vorstand der WEMAG AG.

Bundesweite Ausgleichsregelung für Netzausbau vor Ort

Die Anstrengungen drücken sich laut WEMAG insbesondere im Netzbereich aus. "Im abgelaufenen Jahr erzeugten die im Netzgebiet der WEMAG installierten erneuerbaren Energien 1.463 MWh Ökostrom", erklärte Thomas Pätzold, technischer Vorstand der WEMAG AG. "Dies entspricht am Verbrauch gemessen einer Ökostromquote von 80 Prozent. Bundesweit sind es nur 25 Prozent", so Pätzold weiter. Spätestens für das kommende Jahr rechnet die WEMAG mit einer Quote von mehr als 100 Prozent. Die benötigten Investitionen für den dringenden Netzausbau müssten die vor allem die betroffenen Stromnetzkunden tragen. Pätzold kritisiert diese Entwicklung: "Wir wollen den Netzausbau. Aber es geht nicht, dass die Kosten alleine von den Bürgern in unserem Netzgebiet getragen werden. Hier muss eine bundesweite Ausgleichsregelung her."

Grüner Strategiewandel vollzieht sich

Seit 2010 hat sich die WEMAG einen Strategiewandel vorgenommen, indem einer ökologischen Ausrichtung im Kerngeschäft Nachdruck verliehen werden soll. Die WEMAG hat seitdem eine strategische Positionierung als Ökostromanbieter in Mecklenburg-Vorpommern verfolgt. Im Geschäftsmodell werden dabei auch Zukunftsfelder berücksichtigt, u.a. Investitionen in eigene Ökokraftwerke, Energieeffizienz, Energiespeicher und Elektromobilität. Seit 2010 betrugen die Investitionen in eigene erneuerbare Stromerzeugungskapazitäten von 9,6 MWp nach Unternehmensangaben rd. 18,8 Mio. Euro. Eine weitere Investitionssumme von 35 Mio. Euro bis 2015 ist hauptsächlich im Bereich der Windenergie vorgesehen. Zurzeit treibt der Energieversorger in Kooperation mit lokalen Akteuren die Ausweisung von Potenzialflächen für die Windenergie in Mecklenburg-Vorpommern voran.


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