19.11.2014, 15:43 Uhr

Feuer im koreanischen Kernkraftwerk

Seoul - Im koreanischen Kernkraftwerk Kori ist es zu einem Brand gekommen, der über eine Stunde lang unentdeckt blieb. Ein Rauchdetektor schlug zwar Alarm, aber die Arbeiter konnten die Warnung nicht hören. Der Brand wurde dann eher zufällig entdeckt.

Ausgerechnet in einem Kernbrennstofflager des koreanischen Kernkraftwerks Kori, Block 4, ist es nach Angaben der Korea Hydro & Nuclear Power Corporation am 11. November 2014 zu einem Brand gekommen. Zwar blieb der Brand letztendlich ohne Folgen, aber sämtliche Sicherungssysteme funktionierten nicht.

AKW Kori: Arbeiter entdeckt aufsteigenden Rauch

Wohl eher zufällig entdeckte ein Arbeiter aufsteigenden Rauch. Ursache war ein Trockner, der offenbar überhitzte und das Feuer auslöste. Beunruhigend ist die Reaktion des Personals auf das Feuer, das über eine Stunde lang gar nicht bemerkt wurde: ein Rauchmelder funktionierte zwar, ist aber als "stummer" Melder konzipiert und wurde nicht wahrgenommen. Der zweite Rauchmelder fuktionierte auch, aber den Alarm hörte niemand. Zusätzlich wurde in der Hauptschaltzentrale ein Alarm ausgelöst, aber kein Mitarbeiter des AKW-Betreibers hatte etwas gesehen oder gehört, so das Unternehmen.

Über die Kernkraftwerke in Korea

In Korea sind aktuell 23 Kernkrafkt-Blöcke an sechs Standorten in Betrieb. Die installierte AKW-Leistung beträgt knapp 22.000 MW. Am Standort Kori steht mit Kori, Block 1, das älteste AKW in Südkorea. Gebaut wurde das Kernkraftwerk im Jahr 1977. Bereits im Sommer 2014 sorgte Kori, Block 2, für Negativ-Schlagzeilen. Nach unerwartet heftigen Niederschlägen musste der Reaktor abgeschaltet werden, weil Wasserpumpen versagten. Im Jahr 2012 sorgte ein handfester Skandal für Unruhe in der koreanischen Atombranche, weil gefälschte Zertifikate für mehrere Tausend Ersatzteile im Umlauf waren.

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