Gamesa und Areva wollen gemeinsam an die Offshore-Spitze
Madrid / Paris – Zu Beginn der Woche bestimmen neue Details zu einer großen Kooperation in der Offshore-Windindustrie die Nachrichtenlage in der Regenerativen Energiewirtschaft: Gamesa und Areva bündeln ihre Kräfte in diesem Sektor und wollen einen erheblichen Marktanteil erobern.
Sowohl Gamesa aus Spanien als auch Areva aus Frankreich haben Erfahrung in der Offshore-Windenergie gesammelt. So verfügen beide Unternehmen über eigens entwickelte Offshore-Turbinen. Während Gamesa jedoch noch am Anfang seiner Offshore-Aktivitäten steht, hat Areva bereits etliche Megawatt (MW) Windenergie-Leistung im Meer installiert und verfügt über ein gut gefülltes Auftragsbuch.
20 Prozent Marktanteil in Europa angestrebt
Wie die beiden Unternehmen am Montagmorgen erklären, haben sie ein bindendes Abkommen für das geplant Joint Venture, an dem sich beide Unternehmen jeweils zur Hälfte beteiligen, unterzeichnet. Die ersten Gespräche zu dieser Kooperation hatten die Firmen im Januar geführt (IWR Online berichtete). Das detaillierte Vertragswerk zum Joint Venture soll bis zum vierten Quartal dieses Jahres unter Dach und Fach gebracht werden, sofern die zuständigen Behörden zustimmen. Areva und Gamesa wollen bis zum Jahr 2020 einen Marktanteil von 20 Prozent in Europa erobern.
Erhebliche Werte und Erfahrung für neues Joint Venture
Beide Unternehmen werfen große Teile ihres Offshore- und Windenergie-Know-Hows in die Waagschale. Areva hat bereits 630 MW offshore installiert und Gamesa verfügt insbesondere über 20 Jahre Erfahrung in der Windenergie-Industrie. Der Beitrag von Gamesa für das Gemeinschaftsprojekt wird mit 195 Mio. Euro beziffert, der von Areva sogar mit 280 Mio. Euro. Gamesa steuert dabei insbesondere die 5-MW-Offshore-Turbinen-Plattform, seine Forschungserfahrungen aus der Windenergie, die Erfahrungen im Service- und Instandhaltungs-Bereich sowie das Know-How bezüglich der Wertschöpfungsketten im Windenergie-Sektor bei. Der Beitrag von Areva bezieht sich insbesondere auf die 5- sowie 8-MW-Plattformen, eine Projektpipeline von immerhin 2.800 MW, Forschungserfahrung sowie Logistik-und Produktionskapazitäten inklusive einer Turbinen-Montage und einer Rotorblattfabrik.
Standort- und Personalfragen sind geklärt
Das Joint Venture ist nach Einschätzung ihrer Urheber ideal geeignet, um einer der führenden Player in der Offshore-Windenergie-Industrie zu werden. Man geht von einem wachsenden Marktanteil in Europa aus, wo bis 2020 etwa 25.000 MW offshore installiert werden sollen. Zudem könne man auf Dauer in den asiatischen Märkten Fuß fassen, wo bis 2020 weitere 18.000 MW auf See erwartet werden. Das Hauptquartier des Gemeinschaftsunternehmens wird am Gamesa-Standort Zamudio in Spanien aufgeschlagen, das Executive Committee wird in Paris angesiedelt. Das Direktoren-Board besteht aus je vier Gamesa- und Areva-Managern. Gamesa CEO Xabier Etxeberria wird den Posten des Aufsichtsratschefs übernehmen. Geschäftsführer wird hingegen der Offshore-Vize von Areva, Arnaud Bellanger.
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