Große 2 GW-Stromleitung A-Nord von Ostfriesland nach Nordrhein-Westfalen – Baustart für Konverterstation in Emden
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Emden – Die Stromverbindung A-Nord von Emden bis nach Osterath gehört zu den zentralen Vorhaben der Energiewende. Windstrom aus den Offshore-Windparks kann nach Fertigstellung der Gleistromverbindung von Ostfriesland über NRW bis nach Baden-Württemberg transportiert werden.
Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion hat kürzlich den Baustart für die Konverterstation in Emden bekannt gegeben. Die Anlage wandelt Wechselstrom in Gleichstrom um und umgekehrt. Die Station in Emden ist ein wichtiger Baustein der Gleichstromverbindung, die von Emden in Ostfriesland über den Multiterminal-Konverter in Meerbusch-Osterath nahe Düsseldorf (NRW) bis nach Philippsburg in Baden-Württemberg reicht.
Stromleitung A-Nord: Baustart für eine der modernsten Konverstationen in Emden
Gemeinsam mit dem niedersächsischen Minister Christian Meyer und dem Oberbürgermeister der Stadt Emden Tim Kruithoff feierte Amprion am 10.06.2024 die Grundsteinlegung für die Konverterstation des Projektes A-Nord in Emden-Petkum.
„Mit zwei Gigawatt Windstrom, die künftig von Ostfriesland aus in die Republik transportiert werden, ist die Erdkabeltrasse eine weitere Hauptschlagader der Energiewende und wird den Energiebedarf von rund zwei Millionen Menschen decken – und damit einen wichtigen Teil dazu beitragen, dass wir uns künftig bundesweit klimaneutral mit Energie versorgen können“, sagte Niedersachsens Umwelt- und Energieminister Christian Meyer.
Das Konzept der Konverterstation in Emden zählt zu den modernsten ihrer Art, so Amprion. Der Konverter wird künftig nicht nur Wechselstrom in Gleichstrom umwandeln. Darüber hinaus hat die Station weitere wichtige Aufgaben für eine zukunftssichere Energieversorgung: Mit ihrer Hilfe lässt sich die Netzspannung regulieren und stabilisieren. Bisher übernehmen diese Funktion noch konventionelle Großkraftwerke. Je mehr von ihnen vom Netz gehen, umso wichtiger werden hochmoderne Anlagen wie der Konverter in Emden-Petkum.
Die Fertigstellung der Gleichstromverbindung A-Nord ist für 2027 geplant.
Drehkreuz und Multiterminal-Konverter in Meerbusch-Osterath, NRW
Die Gleichstromverbindung A-Nord führt im Norden von Emden über 300 km bis zum Konverter-Drehkreuz Meerbusch-Osterath in NRW. Ab 2027 können über die Erdkabeltrasse A-Nord zwei Gigawatt (GW) Leistung bis zur Zwischenstation in Meerbusch-Osterath transportiert werden.
In Meerbusch-Osterath entsteht derzeit bereits der erste sogenannte Multiterminal-Konverter in Deutschland. Die Station verbindet mehrere Vorhaben und stellt für das zukünftige Stromnetz in Nordrhein-Westfalen einen wichtigen Knotenpunkt dar. 2026 soll die Konverterstation in Meerbusch-Osterrath in Betrieb gehen.
Ultranet Stromverbindung von Meerbusch-Osterath bis nach Philippsburg in Baden-Württermberg
Vom Konverter-Drehkreuz Meerbusch-Osterath in Nordrhein-Westfalen bauen die Übertragungsnetzbetreiber Amprion und Transet BW die Gleichstromverbindung Ultranet weiter in Richtung Süden mit einer Leistung von 2 GW (2.000 MW) bis nach Philippsburg in Baden-Württemberg. Standort für das Gleichstrom-Umspannwerk ist das Gelände des Kernkraftwerks Philippsburg (KKP), die bauliche Fertigstellung erfolgte bereits im Sommer 2023.
Für die Ultranet-Verbindung werden bestehende Trassen genutzt, erstmals werden Gleichstrom und Wechselstrom mit einer Spannung von 380 Kilovolt auf denselben Masten (Hybridmasten) übertragen. Die Gleichstromverbindung Ultranet soll 2026 in Betrieb gehen.
Quelle: IWR Online
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