Halbzeit bei Klimakonferenz – Warten auf die Entscheider
Doha, Katar – Die erste Woche der United Nations Climate Change Conference (COP18/CMP8) mit vielfältigen Verhandlungen, zahlreichen Neben-Events und Aktionen, aber ohne konkrete Ergebnisse ist zu Ende gegangen. Der Präsident der COP18/CMP8, Abdullah Bin Hamad Al-Atttiyah, hatte zur Eröffnung erklärt, dass der Klimawandel eine gemeinsame Herausforderung für die Menschheit sei und die Konferenz eine goldene Chance, die man nutzen solle. Die Umweltminister und weitere hochrangige Politiker werden im Laufe dieser Woche auf der Klimakonferenz erwartet.
Deutschland muss beim Klimaschutz jetzt Farbe bekennen
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace sieht zur Halbzeit der Klimaverhandlungen in Katar bei keinem der zentralen Verhandlungsthemen einen echten Fortschritt. Vor Ankunft der Umweltminister ab dieser Woche sei unklar, ob die finanzielle Hilfe für Entwicklungsländer erhöht werde und wie der Fahrplan für einen globalen Klimavertrag bis 2015 aussehe. Ebenfalls sei unsicher, ob die großen Klimaverschmutzer China und USA ihre Emissionen bereits vor Inkrafttreten des Abkommens im Jahr 2020 stärker reduzieren. Staaten wie USA, Japan, Russland, Kanada und Neuseeland kehren dem Kyoto-Protokoll den Rücken und scheinen zu keinen neuen Zugeständnissen bereit. Jetzt müsse die Regierung Merkel Farbe beim Klimaschutz bekennen und die Führungsrolle Europas zurückgewinnen, so Martin Kaiser, Leiter Internationale Klimapolitik bei Greenpeace, der in Doha die Konferenz verfolgt. Die EU sei durch den internen Streit mit Polen um die Ausgestaltung des Kyoto-Folgeabkommens völlig gelähmt.
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© IWR, 2012